Porträt

laut.de-Biographie

Lynyrd Skynyrd

Kaum eine Band verkörpert die Denkweise des stereotypischen Südstaatenamerikaners so wie Lynyrd Skynyrd. Über Jahrzehnte hinweg besingen sie die Werte des ehrlichen, hart arbeitenden US-Bürgers, der abends nach Hause kommt, das Essen auf den Tisch gestellt kriegt, ein Bier vor dem Fernseher trinkt und das Haupt der Familie darstellt. Als Garnitur gibt es fetzige Riffs und rockige Arrangements.

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Sie sind plötzlich da, gekommen, um zu bleiben. Sie treiben uns in den Wahnsinn, Hölle, Hölle, Hölle. Wann ist ein Wurm ein Wurm?
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Die Band entsteht 1964 an einer High School in Jacksonville in Florida. Das Line-Up stellen Ronnie Van Zant am Mikrophon sowie Gary Rossington und Allen Collins an den Gitarren. Den Namen wandeln sie von dem ihres Sportlehrers Leonard Skinner ab. Als energiegeladene Liveband erlangen sie lokalen Bekanntschaftsgrad, 1970 nehmen sie ihr erstes Demo auf, 1973 erscheint das Debütalbum "(pronounced 'leh-nerd skin'-nerd)".

Obwohl der kommerzielle Erfolg auf sich warten lässt, entwickeln sie sich schnell zum Geheimtipp. Pete Townshend von The Who ist so von ihnen beeindruckt, dass er sie als Vorband der US-Aufführungen seiner Rock-Oper "Quadrophenia" verpflichtet.

Der große Erfolg kommt 1974 mit der Single "Sweet Home Alabama", eine Antwort auf Neil Youngs gesellschaftskritisches "Southern Man". "I saw cotton and I saw black, tall white mansions and little shacks. Southern man, when will you pay them back?", dichtet der Kanadier unter anderem, worauf Van Zant drohend zurückwirft: "Well, I hope Neil Young will remember, a Southern man don't need him around anyhow. Sweet home Alabama, where the skies are so blue." Die Single erreicht Position acht in den Charts, Riff und Refrain dürften nach wie vor zu den bekanntesten überhaupt gehören.

Ihren Ruf als boden- und trinkfeste Rockband bestätigen sie in den folgenden Jahren mit mehreren Studioalben und praktisch ununterbrochen Tourneen. Ihren größten kommerziellen Erfolg landen sie bezeichnenderweise mit dem Livealbum "One More From The Road" (1976).

Eine Woche nach der Veröffentlichung von "Street Survivor" verunglückt ihr Flugzeug im Oktober 1977 auf dem Weg von einem Auftritt zum nächsten. Ronnie Van Zant, der mittlerweile dazu gestoßene Gitarrist Steve Gaines und seine Schwester Cassie kommen ums Leben, weitere Bandmitglieder überleben nur mit schweren Verletzungen. Lynyrd Skynyrd stürzen wörtlich am Höhepunkt ihrer Karriere ab.

Bis auf ein wenige Auftritte bei Galaveranstaltungen gibt es die Band bis Ende der 80er Jahre nicht mehr. Collins überlebt den Flugzeugabsturz, nicht aber einen Autounfall 1986. Die anderen Mitglieder zerstreuen sich und halten sich mit dem alten Material über Wasser.

Zum zehnten Jahrestag stellen Ronnie Van Zants jüngerer Bruder Johnny und Gitarrist Rossington eine Liveband für ein Jubiläumskonzert zusammen, finden Gefallen an der Sache und begeben sich anschließend auf Tour. Die erste Studioplatte der zweiten Lynyrd Skynyrd-Generation erscheint 1991, gefolgt von unregelmäßigen weiteren Veröffentlichungen und bis zu 300 Liveauftritten im Jahr.

Anfang 2009 stirbt Keyboarder Billy Powell, vermutlich an Herzversagen. Fortan ist Gitarrist Gary Rossington das einzige überlebende Mitglied der Urformation. Zu allem Überfluss erliegt Bassist Donald Evans ebenfalls 2009 einem Krebsleiden.

Im selben Jahr veröffentlicht die Band bei Roadrunner Records das Album "Gods & Guns" und katapultiert sich nach jahrelanger Durststrecke wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Mit "Last Of A Dyin' Breed" folgt drei Jahre später der nicht minder rockige Nachfolger: "Für mich ist dies das lockerste und Spaß-geladenste Album, das ich je gemacht habe", so Rossington. "Wir hatten kaum Probleme, es hat einfach riesigen Spaß gemacht, jeden Tag zur Arbeit zu gehen."

Ebenfalls 2012 geben Lynyrd Skynyrd bekannt, dass sie sich in Zukunft nicht mehr mit der Konföderierten-Flagge zeigen wollen, da diese von Rassisten vereinnahmt wurde.

Irgendwann muss es trotzdem zum Ende kommen: Für 2018 kündigen die Southern-Rocker ihre Abschiedstour an, die sie nach ihrer erfolgreichen Platte "Street Surviver" betiteln. 2020 erklärt Gary Rossington in einem Interview, dass die Band zwar nicht mehr auf Tour gehen, aber wahrscheinlich gelegentlich noch einzelne Gigs spielen werde. Rossington selbst leidet allerdings bereits seit 2003 unter Herz-Problemen und ist da nur noch selten dabei.

Anfang 2023 kündigt die Band dann doch noch einmal eine Tour gemeinsam mit ZZ Top an mit über 30 Terminen in den USA und Kanada. Anfang März 2023 wird bekannt, dass Rossington, das letzte verbliebene Gründungsmitglied, am 5. März im Alter von 71 Jahren gestorben ist.

"Ich hätte nie gedacht, dass die Band, die Ronnie Van Zant, Allen Collins und ich damals in Jacksonville gründeten, nach all den Jahren immer noch zahlreiche Generationen von Fans begeistert", erklärt das einzig verbliebene Gründungsmitglied Rossington. "Ich bin mir sicher, sie schauen von oben herab und sind begeistert, dass die Musik so viele Menschen berührt."

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Surftipps

  • Offizielle Seite

    Wie die Band: ohne große Schnörkel, aber effektiv.

    http://www.lynyrdskynyrd.com
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