laut.de-Biographie
Aoife O'Donovan
Wer die Musikerin aufgrund ihres Namens in Irland verortet, liegt falsch. Oder zumindest nicht ganz richtig. Denn geboren (1982) und aufgewachsen ist sie unweit der US-Stadt Boston. Aoifes (ausgesprochen "I-fa") O'Donovans Vater stammt jedoch aus dem County Cork. Sie selbst verbrachte ihre Sommerferien oft bei den Großeltern auf der Grünen Insel, weshalb eine Verbindung auf jeden Fall besteht.
Traditionell irisch klingt ihre Musik jedoch nicht. An der New England Conservatory of Music studiert sie bis 2003 Improvisation. Bereits 2001 gründet Aoife mit befreundeten Studierenden die Band Crooked Still, die sich mit progressivem Bluegrass einen Namen macht. O'Donovan singt, weitere Mitglieder spielen Cello, Bass und Banjo. Bis 2010 veröffentlichen sie vier Alben, bevor die Band mehr oder weniger auseinandergeht, auch wenn sie gelegentlich noch gemeinsam auf der Bühne stehen, etwa 2017.
Parallel zu Crooked Still spielt O'Donovan in einer weiteren Progressive-Folk-Band, Sometymes Why, die aus drei Frauen besteht. 2010 startet sie ihre Solokarriere. Das erste Album unter eigenem Namen heißt "Fossils" (2013), wobei sie neben Longplayern auch regelmäßig EPs veröffentlicht. 2011 singt Alison Krauss ihren Song "Lay My Burden Down" ein, im selben Jahr ist sie Teil der "Goat Rodeo Sessions" mit Cellist Yo-Yo Ma, Bassist Edgar Meyer, Mandolinenspieler Chris Thile und Violinist Stuart Duncan.
Das Album bringt den ersten Grammy, und ermöglicht eine jahrelange Zusammenarbeit mit Thile, in dessen Radioshow "A Prairie Home Companion"(seit 2017 "Live From Here") sie regelmäßig auftritt. Als 2016 ihr zweites Album "In The Magic Hour" erscheint, hat Aoife schon wieder ein neues Projekt am Laufen, eine weitere Frauenband, diesmal mit dem Namen I'm With Her, die erst als Livecombo entsteht und 2018 ein Album herausbringt ("See You Around"). Der Auszug "Call My Name" beschert O'Donovan 2020 ihren zweiten Grammy.
Im privaten Bereich heiratet sie 2016 den Dirigenten und Cellisten Eric Jacobsen, 2017 kommt die gemeinsame Tochter zur Welt. Gemeinsam leben sie im New Yorker Stadtteil Brooklyn.
In den Corona-Jahren 2020 und 2021 nimmt sich O'Donovan Bruce Springsteens Album "Nebraska" an und veröffentlicht einen Mitschnitt aus den eigenen vier Wänden. Parallel arbeitet sie mit Joe Henry als Produzent an ihrem dritten Soloalbum "Age Of Apathy", das im Januar 2022 erscheint. Damit nicht genug: Mit einem Streichquartett nimmt sie zwei Alben auf: "Bull Frog's Croon", basierend auf Gedichten von Peter Sears, und "America, Come", eine Sammlung an Stücken mit Orchesterbegleitung, die auf Briefe und Reden der Frauenrechtlerin Carrie Chapman Catt beruhen.
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