laut.de-Biographie
Assassin
Bei den Assassinen handelt es sich um eine schiitisch geprägte Geheimorganisation oder Sekte aus dem 11. Jahrhundert. Diese kümmerte sich um unbequeme politische Gegner, meist recht nachhaltig und oft final, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Kennen die meisten im dritten Jahrtausend den Namen maßgeblich vom entsprechenden PC-Game her, so wissen Thrash-Fans, dass dahinter auch eine Band aus Düsseldorf steckt.
Diese ruft 1983 Shouter Robert Gonnella zusammen mit den beiden Gitarristen Dinko Vekic, Michael Hoffman, Basser Jason Kubke und Drummer Markus Ludwig ins Leben - damals allerdings noch unter dem Namen Satanica. Der wird schnell in Assassin geändert. Zusammen mit Kreator, Destruction und Sodom versuchen sie so etwas wie ein deutsches Pendent zu Metallica, Slayer und Exodus zu schaffen.
Bereits nach dem ersten Demo "Holy Terror", auf dem Jürgen Scholz die Gitarre von Micha übernommen hat und ein Herr namens 'Psycho Danger' hinter den Drums sitzt, meldet sich ein Label aus den USA, um die Jungs unter Vertrag zu nehmen. Die wollen jedoch erst mal einen Deal in Deutschland und warten ein Jahr und ein weiteres Demo ab. Damit landen sie bei SPV/Steamhammer, die 1986 "The Upcoming Terror" veröffentlichen.
Darauf landen weitgehend die Songs der Demos, die stilistisch noch an Kollegen wie Deathrow erinnern. Allerdings ist man schon einen Tacken schneller und zum Teil auch technischer. Das wollen Assassin auf dem zweiten Album noch ausbauen, was erneut zu Besetzungswechseln führt. Hinter den Drums nimmt Frank Nellen Platz. Micha kommt wieder für Jürgen an die Klampfe zurück. In der Besetzung nehmen sie bei Harris Johns (Kreator, Sodom, VoiVod) "Interstellar Experience" auf.
Endlich geht es mit Death Angel und Rumble Militia auf eine ausgedehnte Europatour, die für Assassin gut verläuft. Kurz darauf machen sie sich an die Arbeiten zur dritten Scheibe, doch Dinko steigt aus. Ein zweiter Gitarrist ist schwer zu finden. Als dann auch noch in den Proberaum eingebrochen wird und sämtliches Equipment fehlt, stehen Assassin vor dem finanziellen Ende.
Gitarrist Micha verabschiedet sich in Richtung Sodom und später nach Brasilien, Robert zieht es zunächst nach Japan, dann nach China. Scholli ist zunächst mit Suspiria, später bei Secret Discovery unterwegs. Es kommt über die Jahre immer mal wieder zu Reunion-Versuchen, doch erst 2002 kommt dabei tatsächlich wieder Brauchbares heraus.
Shouter Robert und die beiden Klampfer Robert Scholli und Dinko sind wieder am Start. Mit Basser Joachim Hopf und Drummer Atomic Steif (Holy Moses, Ex-Living Death) haben Assassin eine ganz neue Rhythmusgruppe dabei. 2005 erscheint endlich das dritte Album "The Club", das musikalisch an "Interstellar Experience" anknüpft. Dinko ist schon wieder weg vom Fenster, weswegen einfach Micha einsteigt - wieder einmal.
Das Album veröffentlichen Assassin auf eigene Faust und treiben sich die nächsten Jahre maßgeblich im Untergrund herum. Mit Basser Joachim Kremer und Drummer Björn Sondermann kehrt 2009 auch wieder Ruhe im Line-Up ein. Assassin ziehen sogar Gigs in China und Japan an Land.
Auch ein viertes Album steht an, mit dem sich der Kreis endgültig schließt. "Breaking The Silence" erscheint im Februar 2011 nicht nur über ihr erstes Label SPV, sondern wird auch einmal mehr von Harris Johns produziert. Die Zeichen stehen auf Sturm, denn neben der Compilation "Chronicles Of Resistance" schieben sie 2012 auch die DVD "Chaos And Live Shots" hinterher.
Als 2014 dann Shouter Robert seine Koffer packt, stehen Assassin erneut kurz vor dem Aus. Glücklicherweise springt der Supersoma-Fronter Ingo 'Crowzak' Bajonczak in die Bresche und bringt neuen Schwung in den Laden. Stimmlich mit einer neuen Bandbreite ausgestattet, wagen sie sich auch in Sachen Songwriting ein stück weit über ihren Tellerrand hinaus, zu hören auf dem im Mai 2016 erscheinenden "Combat Cathedral".
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