laut.de-Kritik
An Abrisskommandos mangelt es wirklich nicht.
Review von Michael EdeleObwohl Assassin eigentlich parallel zu Sodom, Kreator und Destruction ihre ersten Thrash-Salven aufs Volk ballerten, blieben die Düsseldorfer immer mehr so eine Art Geheimtipp. Nicht ganz so rumpelig wie Sodom, nicht ganz so treffsicher wie Kreator - dann war Ende der 90er erst mal Schluss.
Seit 2002 ackern die Jungs wieder mehr oder weniger konstant und legen nun über ihr altes Label SPV "Combat Cathedral" vor. Nach dem Abgang von Fronter Robert Gonnella musste man sich zum Glück nicht allzu lange Sorgen um die Zukunft machen, denn mit Supersoma-Sänger Ingo 'Crowzak' Bajonczak macht die Band einen echten Schritt nach vorne. Nix gegen Robert, aber an seinen Shouts schieden sich die Geiste von jeher.
Der Opener "Back Form The Dead" prescht mit gewohnt Vollgas los und erinnert stilistisch ein wenig an Destruction. Die Riffs treffen zielsicher auf den Punkt und dürften live für eine Horde Crowdsurfer sorgen. Dafür zeigen sich Assassin im Anschluss mit "Frozen Before Impact" direkt von einer melodisch groovenden Seite: Punkig angehaucht passt auch die knappe Spielzeit von zweieinhalb Minuten.
Ingo drückt den Songs deutlich seinen Stempel auf und Assassin nutzen sein umfangreiches Stimmvolumen nach allen Regeln der Kunst. Die teils verbesseringswürdige Soloarbeit machen atmosphärische Intros wie bei "Servant Of Fear" wieder wett. Zumal der Track schön den Wechsel zwischen rasender Geschwindigkeit, satten Grooves und feinen Melodien demonstriert.
An Abrisskommandos mangelt es auf der Scheibe nun wirklich nicht. Was man vermissen könnte, ist ein echter Ohrwurm. Das teils sludgige "Whoremonger" sowie das vom Gesang her an Pantera erinnernde "Cross The Line" haben diesbezüglich Potential. Aber auch ohne großen Hit setzt die Scheibe durchgehend Fuß und Nacken in Bewegung.
"Combat Cathedral" ist für Thrash-Fans, die sich nicht komplett auf den Sound der 80er versteift haben, durchaus ein Leckerbissen. Objektiv betrachtet gibt es eigentlich keinen Grund, warum die Jungs fortan nicht in einem Atemzug mit den eingangs genannten Vertretern der deutschen Thrash-Zunft genannt werden sollten.
1 Kommentar
Für das Debütalbum hätte ich auf nem Flohmarkt mal 150€ hinblättern müssen. Ansonsten waren Assassin immer dann gut wenn sie einfach nur auf Höchstgeschwindigkeit gelaufen sind. Das hat „The Upcoming Terror“ zu einem so guten Album gemacht. Von dem her klingt das Album ganz ordentlich, wenn auch auf Dauer zu eintönig. 3/5 sind da vollkommen ok, wer auf Geschwindigkeit steht macht nichts falsch, sollte aber trotzdem vorher lieber zur neuen Accu§ser greifen.