laut.de-Biographie
B.C. Camplight
Anfang der Achtziger Jahre erblickt Brian Christinzio aka B.C. Camplight in Philadelphia, Pennsylvania das Licht der Welt. Die ersten musikalischen Erfahrungen macht der spätere Highschool-Footballer im Alter von vier Jahren am Klavier. Doch bei kleinkindlichem Geklimper bleibt es keineswegs. Der Musiker von der Ostküste mausert sich zu einem Allround-Talent in Sachen Musik.
Er komponiert und arrangiert alle Songs selbst und spielt auch die meisten Instrumente höchstpersönlich ein. Mit einer Ausnahme: "Könnte ich gut genug Schlagzeug spielen, hätte ich die Drums auch noch selbst eingespielt", schmunzelt er auf seiner Homepage.
Die Einflüsse berühmter Songwriter und Komponisten wie George Gershwin, Burt Bacharach und Todd Rundgren sowie sein Bestreben, etwas Neues und Individuelles zu schaffen, stehen bezeichnend für die Musik von B.C. Camplight. Seine Kreationen erinnern aber auch an Stücke der Beatles und Beach Boys. Auf seinen Alben finden Kritiker zudem Anlehnungen an Badly Drawn Boy oder Ben Folds.
Seit jeher vereinigen sich in Brians Leben gegensätzliche Pole. So gibt er auf der Highschool gleichzeitig den Captain des Footballteams ab und singt im Chor. Und auch die angenehme Stimme und ruhige Art lässt nicht wirklich auf eines seiner anderen Hobbies schließen: Amateurboxen.
Und so vielseitig sein Leben erscheint, so ausdifferenziert klingt B.C. Camplights Musik. Man kann sie als Songwriter-Pop bezeichnen, der mit intelligenten Texten und viel Humor respektive Herz ausgestattet ist. Sein unbescheidenes Ziel, mit "Blink Of A Nihilist", seinem zweiten Album nach "Hide, Run Away" ein "perfektes Popalbum" zu kreieren, gelingt.
Doch darauf folgt eine Zeit, in der Christinzio mit Suchtproblemen und Depressionen kämpft. Das Label One Little Independent Records trennt sich schließlich von ihm. "Ich habe darauf gewartet, dass mir eine Plattenfirma Millionen von Dollar zahlt. Das ist nie passiert", erzählt er von der Situation nach "Blink Of A Nihilist". 2011 bewegt ihn ein Fan aus Manchester dazu, in die Stadt zu ziehen. Der Singer/Songwriter startet in Manchester einen neuen Lebensabschnitt: 2014 unterzeichnet er einen Vertrag vom Label Bella Union, auf dem im Januar 2015 die dritte LP "How To Die In The North" erscheint.
Nur zwei Tage nach Release schicken ihn die britischen Behörden aufgrund seines abgelaufenen Visums zurück in die USA, wo er zunrück zu seinen Eltern nach New Jersey zieht. Das Thema für das nächste Werk ist gesetzt: Auf "Deportation Blues" (2018) singt er über die Schwierigkeiten, die er mit der Immigration nach Großbritannien hatte. Eineinhalb Jahre nach seiner Ausweisung kommt er durch seine Großeltern zu einem italienischen Pass und zieht zurück nach Manchester.
Auch das nächste Album ist nicht weniger düster: "Shortly After Takeoff" (2020) sei "ein harter Blick auf psychische Krankheiten, Verlust und den menschlichen Geist, wie der Multiinstrumentalist äußert. Weiterhin scheut er keine Stilmixe, verbindet Pop mit harten Gitarrenpassagen, Klavierballaden mit elektronischen Klängen.
Die Gegensätze hört man ebenso auf "The Last Rotation Of Earth", im Zeichen der Trennung Christinzios von seiner Verlobten steht. In den Texten verknüpft er Trauer mit Humor und verarbeitet auf diese Weise seine Lebenssituation. Das sechste Studioalbum beschreibt er als "ein Werk, das im Schatten einer unglaublichen Dunkelheit entstanden ist".
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