laut.de-Biographie
Banda Senderos
Von manchen Bands muss man noch keinen Ton gehört haben, um schon zu wissen: Studio schön und gut, aber diese Menschen gehören auf eine Bühne. Dringend. In der Essener Formation Banda Senderos begegnen wir einem Paradebeispiel für diesen Fall.
Allein schon ihre Personalstärke schreit nach Platz: Aus der Taufe gehoben 2012 in Essen, schlossen sich den Gründern Sebastián Campos-Schwermann, David Fiege und Julian Kühn rasch zahlreiche weitere Musiker an. Schon im Frühjahr 2013 ist das Projekt zur Banda Senderos angewachsen, das Line-Up zählt neun Köpfe.
Die Mitwirkenden stammen aus Chile, dem Kongo, Polen und Deutschland und bringen zusammen mit ihren unterschiedlichen kulturellen Hintergründen die verschiedensten musikalischen und sprachlichen Einflüsse mit.
Banda Senderos verbinden Reggae, Dancehall und Pop mit Spuren von Hip Hop und südamerikanischer Cumbia. Ihre sehr gegensätzlichen Frontmänner texten auf Deutsch, Spanisch, Englisch, Französisch und in der kongolesischen Nationalsprache Lingála. Ihren Bandnamen entlehnen sie dem Spanischen: "Sendero" bedeutet "Pfad".
Ihr Pfad führt Banda Senderos zunächst doch ins Studio, wo sie 2013 ihre erste EP zusammenbasteln. Tatsächlich zeigt sich aber schon hier: Das Zeug muss raus, in die freie Wildbahn. Diese im buchstäblichen Sinne Weltmusik gehört auf die Tanzflächen der Clubs und die Bühnen der Festivals.
2014 setzt der Sender WDR Funkhaus Europa der Banda Senderos-Single "Ay Nenita" die Krone für den Global Pop Hit des Jahres auf. Im Frühjahr darauf schiebt die bunte Truppe endlich ein Album nach. Es trägt einen Titel auf Lingála: "Mubulu" bedeutet "wild".
Genau so geht es auch weiter. Die Band spielt Clubshows und Festivalauftritte, unter anderem beim Open Flair, der Fusion oder dem Open Ohr und treibt als Headliner die "Cosmo Odyssee Tour" durch die Lande. Fans und Kritiker*innen schwärmen von druckvollen Beats, der mächtigen Bläsersektion und den treibenden Rhythmen.
So hätte für das Feierkommando aus dem Ruhrpott eigentlich alles rund weiterlaufen können, wäre nicht eine Pandemie dazwischen gekommen. Über Monate hinweg ausgefallene Live-Shows, das trifft natürlich die am härtesten, deren Kerngeschäft sich auf der Bühne abspielt.
Aus dem Album, das Banda Senderos im Frühjahr 2019 ankündigen, wird erst einmal nichts, ausgespielt hat die Combo dennoch noch lange nicht. Singles mit den 257ers und Leila Akinyi bahnen sich den Weg ans Licht und zeigen: Diese Herrschaften haben immer noch Luft in der Lunge und "Sonne Für Die Stadt".
Die Seuche kann ja auch nicht ewig wüten. Für danach stehen Banda Senderos jedenfalls mit Instrumenten und Mics bei Fuß parat, um die nächste Party über den Haufen zu fönen.
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