laut.de-Biographie
Belleruche
Ein mutiertes Musiketwas treibt sein Unwesen in Europa. Es hört auf den Namen Elektroswing und ist nur von Menschen in feschen
Charlestonkleidchen und auf Hochglanz polierten Tanzschuhen zu bändigen. Die Mischung aus extrem tanzbarem, gesampeltem Gipsyswing à la Django Reinhard, schönen Melodien und eingängigen Hip Hop-Beats schwappt bereits in den frühen Nullerjahren von der Insel auf Europa über.
Was in den 90er-Jahren als Downtempo geboren wurde und durch Bands wie Portishead oder Air erst europaweite Bekanntheit erlangte, entwickelt sich durch Menschen an Plattentellern, wie dem Österreicher Parov Stelar zu einem fast noch frischeren, eingängigen Konzept.
Als eines der britischen Labels für elektronisch angehauchte Indiemucke angelt sich Tru Thougts aus Brighton 2007 die noch junge Band Belleruche. 2005 gegründet, machen sich Sängerin Katrin deBoer, Gitarrist Ricky Fabulous und DJ Modest an den Turntables
schnell einen Namen. Kurz nach der Veröffentlichung ihres ersten Albums
"Turntable Soul Music" noch im selben Jahr, sind sie die meistgefrageste und bestverkaufenste Band des Labels. Es folgen Auftritte beim Montreux Jazz und Glastonbury Festival.
Ein Jahr später legen Belleruche mit "The Express" nach. Kurz darauf machen sie sich einen Namen im BBC6-Musikradio und werden daraufhin prompt für die Mercedes-Kampagne zum 125-jährigem Jubiläum des Autoherstellers gebucht. Nach zahlreichen weiteren Konzerten und Festivalauftritten erscheint 2010 mit "270 Stories" das dritte Album.
Und Belleruche halten, was sie verprechen: Saftige Beats und swingende Rythmen paaren sich mit Kathrins Stimme. Mal fröhlich, mal düster, mal aufmüpfig. "Portishead trifft Blondie in einer
bluesgetränkten, verruchten Session", meint ein deutscher Veranstalter. Und liegt damit sicher nicht daneben.
2012 erscheint "Rollerchain": Klassisches Songwriting trifft erneut auf perfekt aufeinander abgestimmte Samples und betörende Vocals. Endlich tritt auch Ricky Fabulous' Gitarre wieder in den Vordergrund und lässt "Rollertrain" noch ein bisschen ungewöhnlicher klingen, als man es von den drei Briten ohnehin schon gewohnt ist.
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