3. September 2014

"Wie 8 Mile, nur in Berlin und ohne Beef"

Interview geführt von

Ben Salomo spricht über seine Arbeit und die Abläufe bei "Rap am Mittwoch", über den Ausflug nach Köln, Zukunftspläne Grenzen und Nachhaltigkeit.

Im Deutschrap führt an der Veranstaltung "Rap am Mittwoch" mittlerweile kaum noch ein Weg vorbei. Dafür bietet sie zu vielen verschiedenen Künstlern eine Bühne: Geigern, Beatboxern, natürlich Rappern und Leuten, die ihre Texte vortragen wollen. Geboren zu Royal Bunker-Zeiten, nach kurzer Zeit eingestampft und 2010 wieder aus der Versenkung geholt.

Der Ablauf hat sich seit dieser Zeit entwickelt und wurde immer komplexer: Zu Beginn steht eine Open-Mic-Cypher, also eine Bühne, auf der sich mit etwas Glück jeder präsentieren darf. Es folgt die Battlemania, ein Rap-Battle, bestehend aus verschiedenen Disziplinen, geteilt in Vorrunde, Halbfinale und Finale. Den Höhepunkt des Abends bildet die Battlemania Championsleague (BMCL): Zwei Rapper haben mindestens acht Wochen Zeit sich für ein A-capella-Duell, in dem (fast) alles erlaubt ist, vorzubereiten.

An jedem 1. und 3. Mittwoch im Monat kommen im Schnitt 600 Besucher in den Berliner Club Bi Nuu. Eine Woche später erscheint die Show auf dem eigenen YouTubekanal und verzeichnet jedesmal zwischen 800.000 und 1.000.000 Klicks. Im September geht die Show in die fünfte Saison. Ein guter Anlass, um mit dem Kopf der Unternehmung zu sprechen: Ben Salomo plauscht über seine Arbeit, den Support und die Zukunftsvisionen von "Rap am Mittwoch".

Guten Tag!

Hi!

Im Rahmen der Video-Days hattet ihr die Möglichkeit, in Köln eine Show zu machen und euch damit außerhalb Berlins zu testen. Wie war der Ausflug?

Es war der Hammer. Wir sind unglaublich euphorisch empfangen worden und waren mit 900 Gästen ausverkauft. Wir wurden wie die Überstars empfangen, was für mich auch ein riesiger Sprung in der Außenwahrnehmung von "Rap am Mittwoch" (RaM) darstellt. Und dann hat alles gepasst: Die Rapper waren eigentlich durchweg gut, der Standard in NRW ist sehr hoch, sowohl in der Cypher als auch im Battle. Insgesamt ein voller Erfolg, ich wünsche mir sehr, dass wir das irgendwann noch mal machen können.

Wie geht es weiter? Welche Städte stehen als nächstes an - und wann?

Mit der Aktion in Köln haben wir bewiesen, dass es sich bei RaM um ein Format handelt, das in der Lage ist, eine Location mit fast tausend Leuten zu füllen. Das bringt uns in die Lage, mit Veranstaltern anderer Städte zu sprechen. Genaues kann ich noch nicht sagen, aber ein ungefähres Konzept habe ich schon im Kopf: Irgendwann soll RaM nur noch einmal im Monat in Berlin und den zweiten Mittwoch in Rotation, in einer anderen großen Stadt stattfinden. Damit würde man dem Ziel einer deutschlandweiten Liga gerecht werden. Ein weiteres Ziel ist dabei aber auch ein nachhaltiger Szeneaufbau, so wie wir das in Berlin geschafft haben. Vor RaM hatte Berlin zwar eine Szene, die aber sehr versprengt war. Die Leute hatten kaum was miteinander zu tun und haben sich lagerübergreifend nicht gekannt geschweige denn zusammengearbeitet. Das hat sich mit RaM radikal geändert: Crews und Kollabos sind entstanden und neue oder andere Formate wurden geschaffen, eben weil wir die Zielgruppen zusammengebracht haben. Das würde ich auch gern in anderen Städten umsetzen. Mir geht es nicht darum, eine Tour zu machen, irgendwelche Rapper abzugrasen um dann die Videos online stellen zu können. Es geht immer um Nachhaltigkeit.

Zurück nach Berlin. Am 3. September geht RaM in die fünfte Saison. Erstmal Gratulation dazu, es gab in Sachen Deutschrap noch nie etwas so lang anhaltend Erfolgreiches wie diese Show. Was kommt jetzt noch so an Arbeit auf dich zu?

Es gibt im Vorhinein immer viel Promoarbeit und es muss sehr viel Material gedruckt und hergestellt werden. Das geht bei den Verbotsschildern für Mitschnitte während der Show los und hört bei den einzelnen Einverständniserklärungen, dass wir das gesamte Material verwenden dürfen, auf. Am Tag selbst geht es meistens schon um 15 Uhr los. Ich treffe mich mit dem Mann vom Merchandise, ich hole DJ Pete ab, wir holen die Technik ab und fahren zur Location. Dann wird aufgebaut, denn die Location ist nie so, wie man sie aus den Videos kennt. Um 18 Uhr kommen die Filmleute, es werden Provokationsvideos für die kommende BMCL oder die Letzten-Worte-Videos für die an dem Tag stattfindende BMCL gedreht. Die Videoleute bauen ihre Standorte auf, Soundcheck, und dann haben unsere Leute bis kurz vor Einlass ein bisschen Ruhe. Ein letztes Gespräch mit der Sicherheit, und der Einlass kann langsam beginnen. Wir fangen erst an, wenn der Laden so voll ist, dass für die Kameras ein anständiges Bild vorhanden ist. Ich erkläre unsere Rituale, wie "Seid ma jetzt alle ruhig!", ich stelle kurz das Team vor, mittlerweile übrigens 20 Leute. Viele arbeiten im Hintergrund, aber beispielsweise kümmern sich Tierstar und Mike Fiction im Vorhinein um die BMCL-Matches und um die Leute im Gremium. Dann kommt die Hymne, und ich rocke mit DJ Pete zusammen das Ding.

Und der öffentliche Teil?

Die meisten Leute kommen und wissen, wie es abläuft. Die Newcomer ziehe ich aus der Mitte des Publikums und die etwas etablierteren Rapper haben so eine kleine VIP-Ecke, aus der ich sie dann raushole. Der VIP-Bereich hat übrigens nur den Sinn der Dramaturgie. Wenn ich die Rapper aus dem Publikum nicht kenne, weiß ich nicht wie sie auf die Spannung der Show wirken, und da brauche ich eine Konstante. Nach drei, vier Runden mit Unbekannten weiß ich, dass nun die Etablierten dran sind, um die Spannung noch weiter zu steigern. Für mich ist es ein Werkzeug, das ich ganz einfach brauche, da ich nicht weiß, was an diesem Abend passieren wird. Ich weiß ja noch nicht mal, welche Beats von Pete aufgelegt werden. Dann kommt das Battle, meistens mit Leuten aus dem Publikum oder mit Etablierten, die sich schon vorher angekündigt haben. Manchmal gibt es eine Qualifikationsrunde, je nachdem, wie viele Leute mitmachen wollen. Anschließend gibt es die BMCL. Da stellen sich dann neben den beiden Kontrahenten auch alle anderen Leute aus den vorherigen Battles auf, denn sie sollen nah dran sein und im besten Fall etwas lernen können. Ich wollte das so gestalten, wie ich es mir früher gewünscht hätte: Wie eine Schule, in der man mitbekommt, wie sie sich präsentieren, reden, bewegen und wie sie schreiben. Zum Schluss kommt noch einmal die Hymne als eine Art Prestigio, und die eigentliche Show ist vorbei. Während dann im Nebenraum die Afterparty mit einem anderen DJ stattfindet, mache ich die Interviews und bin meistens erst so gegen zwei Uhr morgens mit allem durch. In den meisten Fällen mache ich dann auch durch, da am nächsten Morgen die Technik wieder zurückgebracht werden muss. Nach einem Tag Pause beginnt dann die Videowoche, also die Zeit, in der wir die Videos erstellen. Früher lief das übrigens so ab, dass ein Kumpel die Dinger zusammengeschnitten hat - jetzt haben wir glücklicherweise ein Büro - ich ihm die Korrekturen geschickt und die Endfassung von ihm abgeholt habe und dann in ein Internet-Café rennen musste, um die Sachen stundenlang hochzuladen. Wenn dann alles durch ist, beginnt schon wieder die neue Show. Nach "Rap am Mittwoch" ist vor "Rap am Mittwoch", und das zehn Monate am Stück. Deswegen ist die Sommerpause auch so wichtig.

Zum Leidwesen der Fans ...

Ja, schon, aber das muss einfach sein. Hätten wir die Kohle, würden wir auch kleinere Formate während der Sommerpause zur Überbrückung herausbringen.

Ist der Standort Berlin ein besonderer für "Rap am Mittwoch"? Hätten andere Städte auch als Einstieg für die Show funktioniert?

Als wir RaM 2010 wiederbelebt haben, war Berlin der idealste Standort dafür, weil es hier einfach sehr viele Rapper, aber kein geeignetes Format zum Präsentieren gab. Hinzu kam auch noch unser Standing in der Szene, als Macher. Das alles hat das Showkonzept absolut authentisch gemacht, und es wäre auch gar nichts anderes gegangen als Berlin. Ich hätte nicht nach Stuttgart gehen und denen dort eine Ansage machen können – umgekehrt aber auch nicht. Mittlerweile geht da wesentlich mehr, Berlin ist offener geworden, aber 2010 war das noch ein wesentlich härteres Pflaster, und 1998 sowieso.

Auch das Publikum hat sich verändert.

Ja! Aber vor allem das Verständnis. Als wir 2010 damit angefangen haben, herrschte wieder diese typische Berliner Aggressivität und Ignoranz, wie schon damals im Royal Bunker. "Frieden" herrschte nur 1998 bei der allerersten Auflage von RaM. Da musste erstmal wieder jemand kommen, der den Leuten mit viel Geduld erklärt, dass es völliger Schwachsinn ist, sich so zu verhalten. Wenn jemand dope rappt, dann rappt er dope - egal ob auf Deutsch oder Georgisch. Ich arbeite in dieser Hinsicht aber auch mit vielen Mechanismen, während der Show. "Is' doch nur Rap" oder "Gebt euch Respekt" sind nicht nur dafür da, um eine Botschaft nach außen zu vermitteln, sondern sollen auch verhindern, dass der eine dem anderen im schlechtesten Falle aufs Maul gibt. So eine Psychologie, um das Gemeinschaftsgefühl zu bilden, ist nötig! Wie sonst soll ich Leute aus Zehlendorf, Brandenburg, Neukölln und Marzahn zusammenbringen? Das ist auch nicht nur der Sache wegen aufgesetzt, ich glaube daran, es funktioniert tatsächlich! Die Leute, denen du auf der Straße begegnen und am liebsten aus dem Weg gehen würdest, sind zumindest bei RaM ganz friedlich. Die wirklich gefährlichen Leute werden von unserer Security gar nicht erst reingelassen. Dadurch haben wir übrigens auch im Gegensatz zu anderen Hip Hop-Veranstaltungen einen Frauenanteil von zirka zwanzig Prozent, und das ist, gerade in solch einer mit Machokultur assoziierten Musikrichtung wie Rap, sehr cool. Es soll einfach keine Rolle spielen, ob Hip Hopper, Hipster, Rocker oder Skater. Hauptsache die Musik wird gefeiert.

"Majors sehen einen Trend erst, wenn alle ihn sehen"

Du hast es gerade schon angesprochen: Wie grenzt sich RaM von anderen Rap-Battle-Formaten ab?

RaM ist zunächst kein Rap-Battle-Format, sondern eine Show. Innerhalb dieser Show haben wir die Open-Mic-Cypher, dann ein interaktives, spontanes Battle, die Battlemania und zum Schluss ein gesetztes Battle, die BMCL. Das macht uns nicht nur in Deutschland, sondern weltweit einzigartig. Es gibt nirgends ein vergleichbares, alles vereinbarendes Konzept, das auch noch ein eigenes Regelwerk aufgestellt hat und diese visuelle Umsetzung genießt. Man sollte vielleicht eher fragen, wie sich die übrigen Formate untereinander unterscheiden, denn da ist die Ähnlichkeit wesentlich größer.

Hat RaM eigentlich das Problem, dass es zu groß ist, um ausschließlich Underground-Format zu sein, aber zu klein, um im finanziellen Sinne potenter zu werden?

Wir stecken in so einer Zwischenphase. Als wenn man sich die Haare schneiden lässt und darauf wartet, dass sie eine bestimmte Länge erreichen. Kein Kurzhaarschnitt, aber auch noch keine Langhaarfrisur. Live stehen wir super da, der Laden ist voll. Besonders online stecken wir in so einer Phase. Wir sind zu groß, um zu sagen, dass wir Online-Underground sind, aber noch zu klein für einen Online-Durchbruch. Ab 100.000 Abonnenten gehört man bei YouTube zu den "Kleinen von den Großen", da wollen wir erstmal hin. Die Leute merken aber auch nicht, dass wir die ganze Zeit am Hustlen sind. Wir haben heute die Reichweite von Mixery-Raw-Deluxe damals, aber noch lange nicht den Support, den die damals genossen haben. Wir sehen vielleicht nur so aus, weil wir uns gut präsentieren können.

Was geht denn in Richtung finanzielle Potenz? Haben Labels schon Interesse bekundet?

Bis jetzt nicht, aber vielleicht passiert das noch. Besonders diese Major-Labels sehen sehr oft erst dann einen Trend, wenn sowieso schon alle ihn sehen. Sponsoren oder Partner können sich gern bei mir melden. Was ich immer zu den Leuten sage, die das nicht kennen: RaM ist wie 8 Mile, nur in Berlin und ohne Beef.

Wie ist RaM bei anderen Größen der Deutschrapszene anerkannt?

Von allen Seiten bekommen wir Support. Eko Fresh macht Shoutouts, Kool Savas, Alpa, PA Sports und Sido unterstützen uns. Viele weitere waren mindestens schon Mal als Gast da. Sogar Cro war mal bei uns – ohne Maske. Hinter RaM stecken einfach zu viele Leute, denen man nicht absprechen kann, dass sie authentisch sind. Beispielsweise Tierstar, der Alben und Songs herausgebracht und schon gegen die krassesten Rapper Deutschlands gebattelt hat. Was will man auch gegen eine Veranstaltung sagen, die es jungen Künstlern ermöglicht, sich zu präsentieren? Ich kenne keinen etablierten Rapper, der schlecht über RaM spricht.

Von der brotlosen Kunst zum Profisport

Rückblickend auf die vergangenen vier Saisons, wie hat sich die Qualität der dort präsentierten Leistung geändert? Hat sie sich überhaupt geändert?

Teilweise. In den ersten drei Saisons, vor Einführung der BMCL, gab es immer wieder dieses Auf und Ab. Mal war eine Show super, die nächste war weniger gut. Es hing immer davon ab, welche Rapper gerade da waren und wie die Losziehungen waren. Da ist es natürlich ätzend, wenn zwei Topleute schon in der Vorrunde gegeneinander antreten, einer rausfliegt und das Finale dadurch vielleicht nur mittelmäßig wird. Viele konnten zu Beginn von RaM relativ gut freestylen, hatten es aber nicht drauf, ihre Lyrics in der Textrunde zu präsentieren - da hat einfach die Übung gefehlt. RaM zwingt die Leute mittlerweile zur Vorbereitung. Außerhalb der Show haben immer mehr Leute angefangen, sich zu präsentieren, haben Musikvideos oder Beats rausgebracht und dadurch an Relevanz gewonnen. Das ist schon immer das Ziel von RaM: Wir wollen kein Magazin sein und über Hip Hop berichten, wir wollen Hip Hop machen.

Es gibt Rapper wie Bong Teggy, Fresh Polakke oder Karate Andi, die bei RaM und teilweise darüber hinaus ziemlich schnell nach oben gekommen sind. Auf der anderen Seite gibt es Rapper, die über einen längeren Zeitraum eher erfolglos waren, es dann aber doch geschafft haben. Gibt es nach vier Saisons eine Art Geheimrezept für einen guten Weg bei RaM?

Der Erfolg hängt natürlich von einem selbst ab, aber auch vom Publikum. Das Publikum kann sehr unterschiedlich sein, dementsprechend kommen bestimmte Stilmittel einfach besser an, und andere schlechter. Straßenlines kommen bei einem 1. Mai-Publikum vermutlich besser an, als beim klassischen RaM-Publikum. Auf der anderen Seite hätte ein Atzenkalle auf dem 1. Mai vermutlich auch seine Schwierigkeiten. Daran sieht man auch wie wichtig das Publikum für Erfolg oder Nicht-Erfolg ist. Atzenkalle war aber als ein Justin Bieber-Verschnitt nicht nur frech, er hatte auch Punchlines und wurde deswegen gefeiert. Genauso Karate Andi, der mit seinen asozialen Lines, seiner gleichgültigen Attitude einfach genau den Punkt getroffen hat. Einfach crazy! Er kommt das erste Mal bei uns auf die Bühne und sagt einfach nur: "Zwölf Jahre Hartz IV, was geht?!" und das Publikum rastet aus. Er verdient jeden Hype, den er hat, gerade weil er dazu noch diese Technik und die Begabung zum Schreiben besitzt. Bong Teggy kommt als Schönling daher, mit lustiger Frisur und stahlblauen Augen, hat aber auch einfach Bars ohne Ende und verdient deswegen den Hype.

Gibt es trotz der Berliner Härte inhaltliche Grenzen aufgrund zu großer Kontroverse?

Inhaltlich gibt es keine Grenzen. Es gibt nur Grundsätze. Echter Rassismus geht gar nicht. Hitler-Lines wie "Ich dreh' durch wie Hitlers Gaszähler" sind nicht rassistisch, "du scheiß Jude" oder "du scheiß Schwarzer" auf jeden Fall schon. Aber bei "Du battelst ohne Erfolg bis du schwarz wirst wie ein Stück Kohle", und der Gegner ist dazu auch noch schwarz, sehe ich keinen Rassismus, sondern eine Punchline. In einem Battle darf jedes lyrische Stilmittel verwendet werden, wirklicher Rassismus ist für mich das Einzige, das nicht geht.

Du hast den Ausbau in andere Städte schon angesprochen. Was soll sonst noch kommen, auch von dir als Rapper?

Es wird verschiedene Sache geben. Mehrere Formate für den YouTube-Kanal, beispielsweise. Es besteht ja bereits die Möglichkeit, das eigene Video auf unserem Kanal herauszubringen. Wir promoten das jetzt noch nicht so groß, aber sobald jemand bei uns auf der Bühne stand und wir die Musik cool finden, hat die Person auch das Recht, dass das Video auf unserer Plattform releast wird. Was ich mir schon vorstellen kann ist, dass ich bei ausreichender Struktur und Finanzierung ein Label gründe, das die nötigen Strukturen bietet, damit ein Newcomer nicht auf ein großes Labelangebot warten muss. Es muss aber nicht ausschließlich in diese Richtung gehen: Battles können für Emcees auch ein alternativer Weg sein, um über die Runden zu kommen oder sogar richtig Geld damit zu verdienen. Dazu müssten Rapper und Veranstalter jedoch näher zusammenarbeiten. Die Vorbereitung seitens der Künstler muss wesentlich professioneller sein, und die Veranstalter müssen in die Lage kommen und bereit sein, deutlich höhere Gagen zu zahlen. Quasi weg von der brotlosen Kunst, hin zum Profisport - besonders in unserem Format der BMCL, in dem es jetzt schon feste Gagen gibt. RaM ist dahingehend übrigens absoluter Vorreiter. Wir haben in den letzten vier Saisons insgesamt ca. 40.000 Euro an Preisgeldern ausgezahlt.

Ich persönlich möchte dieses Jahr noch mein eigenes Album herausbringen und wünsche mir natürlich, dass das Anklang findet. Ich habe das Gefühl, dass dies momentan sehr gute Zeiten für Deutschrap sind.

Vielen Dank für das Interview!

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