laut.de-Biographie
Atzenkalle
Die Geschichte von Atzenkalle ist vor allem die Geschichte von "Rap am Mittwoch". Die Berliner Freestyle-Battlerap-Institution bietet ihm genau die Bühne, auf die er eigentlich nie gewartet hat.
Das Hip Hop-Ding ist für den Jurastudenten nach wie vor viel Spaß und wenig seriöses Business, das verrät schon die Facebook-Selbstbeschreibung: Als "unmotivierter, aber unterhaltsamer Freestylerapper ohne Taktgefühl" bezeichnet er sich da.
Inspiriert vom älteren Bruder und mit zwölf von Eminems Biopic "8 Mile" (O-Ton: "Klischeemäßig!"), bastelt der Schüler während langweiliger Unterrichtsepisoden in den frühen 2000ern an ersten Rhymes.
Seine Leidenschaft für Deutschrap nimmt stetig zu, bis er es um 2005 herum – hallo noch mal, selbstironischer Facebook-Abriss – zum "verkackten Forenrapper" schafft. Zu den Role Models zählen weiter der frühe Kool Savas, Kollegah, Morlockk Dilemma, Liquit Walker, K.I.Z. und Bass Sultan Hengzt.
Ab 2009 findet der für eine Rapkarriere bekennendermaßen zu faule Normalo schließlich sein Forum: Via "Rap am Mittwoch" macht er sich in kurzer Zeit einen Namen im Battlerap. Zum Publikumsliebling steigt er auf, weil er frei von jedem Auswendiglern-Verdacht die Punchlines bringt, die Spuren hinterlassen.
Der Berliner möchte nicht Gangster sein, sein Image lässt sich noch am ehesten mit "Atzenkalle nimmt nichts richtig ernst" zusammenfassen. Sein Alleinstellungsmerkmal? "Ich bin halt cooler, ist ja ganz klar", erwidert er im Splash! Mag-Interview betont selbstironisch.
Ein Album? Na, ja. Vielleicht: "Ich versuche schon, dass die Leute irgendwann mal eine MP3 von mir auf dem Player haben können …" Aber eigentlich ist zunächst das Staatsexamen oberstes Ziel. Die einzige vielleicht überdauernde Message des Freestylers: "Den Leuten zeigen, dass Bildung was wert ist".
3 Kommentare, davon 2 auf Unterseiten
Macht doch mal bitte einen Artikel über Egoland, jetzt wo demnächst das zweite Album rauskommt.