laut.de-Biographie
Big Dumb Face
Irgendwann in den frühen neunziger Jahren, irgendwo im Pusteblumenparadies Florida, genauer gesagt Jacksonville. Dort tun sich drei Jungs zusammen, um die Musik zu machen, auf die sie Bock haben. Es handelt sich dabei um die Highschool Grünschnäbel Wes und Scott Borland sowie deren Kumpel Kyle Weeks. Der Name ist schnell gefunden, man einigt sich auf Goatslayer. Was wiederum recht gut zum musikalischen Programm passt, das sich aus Hardcore, Death- und Thrashmetal zusammensetzt.
Später wird Fred Durst auf Wes Borland aufmerksam und holt ihn in seine Band Limp Bizkit. Goatslayer liegt erst mal auf Eis. Während Borland mit LB unterwegs ist, hat er ein 4-Spur Aufnahmegerät dabei und nimmt, wo immer er kann, seine Ideen auf Tonband auf. Die eigene Musik läuft unter dem Namen Big Dumb Face, der stammt noch aus Goatslayerzeiten. Sozusagen das dumme Pissgesicht als Ventil zum Abreagieren, wenn der Nu Metal mal wieder aus den Ohren quillt.
Zuhause im Homestudio werden die Tracks überarbeitet bzw. teilweise neu eingespielt. In Eigenregie übernimmt Borland sämtliche Instrumente, wobei Bruder Scott und Ehefrau Heather ihm ein wenig unter die Arme greifen. Texte und Artwork der Platte stammen ebenfalls aus seiner Feder. In das Album flossen Borlands Vorlieben für die Musik von Ween, Gwar, Carcass, John Zorn oder auch Mr. Bungle ein.
Live treten Big Dumb Face selbstverständlich auch auf. Das Lineup besteht aus TongueOfColicab, The Cardboard Urinal, The Three Headed Demetrian Pup, Joe Couch und Moivet O'sphelvey. Als Bekleidung dürfen Schwimmklamotten, Chlorbrillen und Kniestrümpfe bis zu den Ohren herhalten. Wenn das mal nicht richtig bescheuert ausssieht.
2004 legt Borland das Projekt erst einmal wieder auf Eis. Und dort bleibt es für schlappe 13 Jahre, bis er im Juni 2017 plötzlich wieder Aktivität ankündigt. Mitte Oktober veröffentlichen Big Dumb Face mit "He Rides The Sky" einen neuen Track, zwei Wochen später erscheint pünktlich zu Halloween das zweite Album "Where Is Duke Lion? He's Dead...". Wenig überraschend frönen die Gebrüder Borland darauf wieder ihren abgefucktesten Fantasien und gipfeln in einem 17-minütigen Hörspiel voller Verdauungsprobleme, Mord- und Rülpsgeschichten, inmitten von Partykeyboards und Grindcore-Geballer. Auf den Wahnsinn ist eben Verlass.
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