laut.de-Kritik

Abseits von Limp Bizkit lässt der gute Wes einfach mal die Sau raus.

Review von

Big Dumb Face featuring Wes Borland of Limp Bizkit sagt der Sticker auf der CD Hülle. Oha. Eine weitere Platte im Sektor halbstarker Dingsbumsmetal, bei der man leicht geneigt ist, keine Zeit zu haben? Gibt man "Duke Lion Fights The Terror" dennoch eine Chance, dann kann man eine schöne Überraschung erleben.

Für den eingefleischten LB Fan ist der Sound von Wes Borlands Zweitband wahrscheinlich eine Arschbombe, haben doch Big Dumb Face mit der Kekskombo eher gor nix am Hut. "Burgalveist" bollert schon mal deathmetalmäßig aus den Boxen, inclusive Grunzvocals. Man stelle sich vor, Hop Sing pumpt Little Joe mit Drogen voll, drückt ihm eine Gitarre in die Hand und lässt ihn im Schweinekober performen. Das Ergebnis könnte dann "Duke Lion" heißen.

Weiter gehts mit "Kali is the Sweethog" feat. die Schlümpfe. Zumindest ist der Gesang derartig verfremdet, dass man meinen könnte sie seien es wirklich. Während der folgenden Stücke folgt in unbestimmter Reihenfolge ebenso derbes Geholze wie Midtempo. Ein Auf und Ab an Stimmung und Intensität. Sämtliche Stimmen auf den Tracks dieser Platte sind mittels Effektgerät bearbeitet. Hier hört sich einiges nicht normal an. Aber was ist schon normal?

Abseits von Limp Bizkit hat der gute Wes einfach mal die Sau rausgelassen. Fast im Alleingang, nur mit Hilfe seines Bruders Scott, hat er "Duke Lion Fights The Terror" eingespielt. Dass die Sache nicht so ganz ernst gemeint ist, legen Titel wie "Mighty Penis Laser" oder "Organ Splitter" nahe. Textlich zieht sich Borland ebenso augenzwinkernd wie ironisch aus der Affäre. Seine Brüder im Geiste, wenn man es so nennen möchte, Ween, Mr. Bungle oder Fantomas spielen zwar in der Freak Music Premier League, aber Wes und großes Pissgesicht sind zweifelsohne einer der heißesten Anwärter für den Aufstieg.

Trackliste

  1. 1. Burgalveist
  2. 2. Duke Lion
  3. 3. Kali Is The Sweethog
  4. 4. Blood Red Head On Fire
  5. 5. Space Adventure
  6. 6. Fightin' Stance
  7. 7. Organ Splitter
  8. 8. Mighty Penis Laser
  9. 9. Robot
  10. 10. Rebel
  11. 11. Voices In The Wall
  12. 12. It's Right In Here

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1 Kommentar

  • Vor 15 Jahren

    Big Dumb Face als Musik zubeschreiben ist schon sehr gewagt. Ich kann mich dem Review leider nicht anschließen.

    Für mich steht die Platte auf einem Level mit
    "some old bullshit" von den Beastie Boys sowie
    den ersten beiden Alben von Blink 182 ( Buddha und Dude Ranch)...undifferenzierter Soundmüll.

    Obwohl...es gibt Momente wo ich die Platte (1x pro Jahr) auflege: Wenn ein Kollege vorbeikommt und wir mal derbe ablachen wollen.

    Nicht überall wo Wes draufsteht, ist auch wirklich Wes drin. Weiß der Teufel was ihn dabei geritten hat.