laut.de-Biographie
Blackbear
Man sollte Blackbear eigentlich dankbar sein, dem sonst so unsichtbaren 'Musik-Industrie-Typen' mal ein Gesicht zu geben: Der etwas formlose Floridaner entspringt direkt dem Klischee eines schattigen Hintergrundsmenschen, der die Hits der anderen schreibt und dann im Stillen Reibach macht. Seit 2012 versucht dieser nun selbst im Rampenlicht zu stehen.
Alles beginnt irgendwo im Nirgendwo Floridas, wo Matthew Tyler Musto ganz klassisch für einen 1990 geborenen Jugendlichen eine Rock- und Punk-Sozialisation durchmacht. Fasziniert von den Acts seiner Zeit beginnt er, auf der Gitarre Songs zu schreiben und sich einigen Garagenbands anzuschließen (die Band Polaroid kam mit ihm sogar an einen Labelvertrag), wodurch er ein grundsätzliches Level an Songwriting und Talent bewies.
2012 führt dies zu einem recht rabiaten Kurswechsel. Nachdem das Management von Ne-Yo bei Musto Talent wittert, wird er in die Entourage des Musikers und des Labels aufgenommen und darf in diesem Kader erste Songs schreiben und produzieren. Von Beats für zu dem Zeitpunkt noch weniger bekannte Rapper wie Machine Gun Kelly bis hin zu Geschreibsel für irrelevante Teenie-Bopper, Backenfutter für ein verfallendes Publikum, zu sehen an Acts wie Big Time Rush (erinnert sich noch jemand an die?), aber auch für einen gewissen Justin Bieber.
Letzterer stellt sich bekanntermaßen als das Gegenteil von kurzlebig heraus: Der Song "Boyfriend", an dem Musto mitschreibt, entwickelt sich zum Megahit, schafft es bis auf Platz zwei der Billboard-Charts und vergrößert die Cloud aller beteiligten Musiker exponentiell. Als Blackbear veröffentlicht Musto zu dieser Zeit bereits erste EPs als Soundcloud-Rapper, während er weiter für Popmusiker wie Maejor Ali, Mike Posner und G-Eazy schreibt.
Bis zum offiziellen Debutalbum dauert es allerdings noch bis 2015, dafür gehen gleich zwei eigens vermarktete Projekte an den Markt. "Deadroses" und "Help" veröffentlicht Musto über das wortverspielt benannte 'beartrap'-Label und macht sich zumindest szeneintern einen gewissen Namen. Für den wirklichen Mainstream-Durchbruch braucht er allerdings zwei weitere Jahre: Der Track "Do Re Mi" entert 2017 die Billboard Hot 100.
Mit Unterstützung von Trap-Großmeister Gucci Mane steht der alternative R'n'B-Song Pate für eine moderne musikalische Ausrichtung, die poptechnisch ein ganzes Stück größer als der typische Soundcloud-Rapper einzuordnen ist, selbstverständlich auch in Sachen Produktionsqualität. "Digital Druglord" titelt der Longplayer (2017) und stellt den bisherigen kommerziellen Höchststand dar.
Blackbear bleibt auch daneben fleißig. Ob es Songwriting für Linkin Park, Gnash oder G-Eazy ist oder die Arbeit an eigenen Tapes und Eps, man kann ihm den eisernen Willen und eine bewundernswerte Arbeitsmoral nicht absprechen. Eine ernste Bauspeicheldrüsenentzündung übersteht er dazu noch. Und so dürfte man auch in Zukunft noch so einiges von ihm zu hören bekommen.
3 Kommentare mit 3 Antworten
blackbear ist der beste bin schon fans seid 2016
Seid gestern das erst mal auf YouTube seine Lieder ???? gehört man diese Stimme und Songs???? sind echt geil ❤
Ich wollte bloß sagen: Satzzeichen sind gar keine Rudeltiere!
Die vier Fragezeichen sind die Übersetzung von eigentlich unicode-konformen emoticons durch das laut'sche, vorzeitliche content management system.
Ja,, und ich glaube dass ist schon seid Jahren so.
Zwei Fan-Kommentare und zweimal "seid".