laut.de-Biographie
Burna Boy
"Coachella, ich weiß euch wirklich zu schätzen. Aber ich weiß es überhaupt nicht zu schätzen, wie klein mein Name auf eurem Line-Up steht. Ich bin ein AFRIKANISCHER GIGANT und ich lasse mich nicht reduzieren auf was auch immer dieser kleine Schriftzug da bedeutet. Ändert das mal bitte schnell". Im untersten Absatz von drei Absätzen, in der vierten Zeile, noch unter einem Künstler namens Cirez D mit nur 150.000 monatlichen Spotify-Hörern war Burna Boys Name auf dem Coachella-Plakat 2019 zu lesen. Seine Familie musste ihn einkreisen, damit er ihn endlich fand.
Die Reaktion des "afrikanischen Giganten" auf die unrühmliche Platzierung seines Namens auf dem Plakat lässt auf ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein schließen. Doch das kommt nicht von Ungefähr. 1991 ist Burna Boy in Nigeria als Damini Ebunoluwa Ogulu Rex auf die Welt gekommen. Übersetzt man "Rex" aus dem Lateinischen, bedeutet das "König" - das Selbstbewusstsein wurde ihm demnach quasi schon in die Wiege gelegt.
Auch die Leidenschaft zur Musik verdankt Burna Boy seiner Familie. Sein Vater war ein riesiger Reggae-Fan, sein Großvater arbeitete einst als Manager für den legendären Fela Kuti. Seine eigene Musik nimmt Burna Boy allerdings erst so richtig ernst, nachdem er für eine ganze Weile in London studiert. Mit den in England gewonnen Erfahrungen, unter anderem erste Aufenthalte in einem professionellen Studio, macht sich Burna Boy aber nach ein paar Semestern erst einmal zurück in die Heimat Nigeria auf.
Nachdem er 2012 mit "Like To Party" einen Sommerhit landet, beginnt er so langsam seinen ganz eigenen Sound zu finden: Afrofusion. Burna Boy mischt Afrobeats, Dancehall Riddims, Reggae, amerikanischen Rap und R'n'B zusammen. Kollaborationen entstehen zunächst vornehmlich mit anderen nigerianischen Künstlern wie WizKid, der auf Burna Boys ersten beiden Alben "L.I.F.E" und "In A Spaceship" vertreten ist.
2018 dringt Burna Boy durch taktisch klug gewählte Features und mit etwas Glück in den europäischen und amerikanischen Markt vor. Das Glück kommt in Form von Rapper Kanye West, dessen Fans bei der Suche nach seinem Album "Ye" immer wieder aus Versehen auf Burna Boys Song "Ye" stoßen und die Streamingzahlen nach oben katapultieren.
Zu noch mehr Erfolg verhelfen Burna Boy die gemeinsamen Songs mit Ed Sheeran und Stormzy, Dave und Jorja Smith. Der Titel seines 2019 veröffentlichten und von der Kritik gelobten Albums macht deutlich, dass sich Burna Boy nicht mehr unterbuttern lässt: "African Giant". Eine Grammy-Nominierung bestätigt den Musiker in seiner unbescheidenen Attitüde.
Schon 2020 legt Burna Boy ein weiteres Album nach. "Twice As Tall" führt den Weg des Künstlers konsequent weiter. Neben eingängigem Afropop setzt er zunehmend auf anspruchsvollere Produktionen und behandelt auch ernste Themen. Die Kritik lobt den Nigerianer, der immer erfolgreicher westafrikanische Musik nach Europa und Amerika bringt.
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