laut.de-Biographie
Curtis Stigers
Manchmal dauert es, bis ein Künstler seine wahre Berufung entdeckt. Und wenn die aus zwischenzeitlichen Pop-Niederungen wieder hinauf in den Jazz führt, ist das ganz klar als positive Weiterentwicklung zu interpretieren. Der am 18. Oktober 1965 im US-amerikanischen Boise, Idaho geborene Sänger und Saxofonist Curtis Stigers gibt dafür ein Paradebeispiel ab.
Bereits als Teenager sammelt er in verschiedenen Amateurbands Bühnenerfahrung in den Bereichen Jazz, Blues und Rock. Auf der Highschool übt sich Curtis im Spiel von Klarinette, Schlagzeug und Saxophon. Nach Beendigung der Schule zieht Stigers im Alter von 21 Jahren nach New York.
Dort tritt er solo oder mit Begleitmusikern als Sänger und Saxofonist in kleinen Clubs und Bars auf. In dieser Zeit enststehen auch die ersten eigenen Kompositionen. Stilistisch neigt Stigers dabei immer stärker hin zum Jazz - doch das ändert sich, als Arista Records-Boss Clive Davis auf den begabten Nachwuchsmusiker aufmerksam wird. Er nimmt ihn unter Vertrag, und beide machen sich an die Produktion von Songs, die eher im gefälligen Pop und Rock als im Jazz zu Hause sind.
Im Jahr 1991 erscheint das schlicht "Curtis Stigers" betitelte Debütalbum - und schlägt ein wie eine Bombe. Rund 15 Millionen Einheiten gehen weltweit über die Ladentische. Gleich drei Hits erweisen sich als Chartbreaker: "I Wonder Why", "You're All That Matters To Me" sowie "Never Saw A Miracle" machen Stigers' Namen rund um den Erdball bekannt.
Für den Kinohit "The Bodyguard" spielt er die Nick Lowe-Nummer "(What's So Funny 'Bout) Peace, Love, And Understanding" neu ein. In den Folgejahren veröffentlicht Stigers weitere Alben, die den Erfolg des Debüts allerdings nicht wiederholen können. Ab 2001 konzentriert sich Curtis wieder stärker auf seine eigentliche musikalische Liebe, den Jazz.
Und damit hat er auch wieder den Erfolg auf seiner Seite. 2003 wählt die britische Times seinen Longplayer "You Inspire Me" zum 'Jazz-Album des Jahres'. Auch Deutschlands Kritiker sind inzwischen von der Klasse des Musikers überzeugt, und verleihen Stigers 2010 und 2013 den ECHO Jazz Award.
2014 veröffentlicht der vielseitige Musiker mit "Hooray For Love" ein weiteres Werk, das neben drei neuen Kompositionen vornehmlich Cover des American Songbooks enthält. Bei der Produktion kam es ihm vor allem auf ein authentisches Feeling an:
"Ich konzipierte das Album wie eine alte Nat King Cole-Platte aus den 1950ern. Ich liebe die Aufnahmen aus dieser Periode, weil die populären Sänger damals mit Jazzmusikern und einem jazzigen Feeling klassische Popalben machten". Dem Pop so ganz abgeneigt ist Stigers sicherlich nicht. Doch wenn er den mit seinen jazzigen Talenten und rauchzarter Stimme veredelt, kommen dabei stets hörenswerte Songs heraus.
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