laut.de-Biographie
Delorean
Als 2010 die Gitarren/Synth-Pop-Welle um Phoenix oder die Friendly Fires ein wenig abflaut, tauchen plötzlich aus Spanien zwei Bands auf, die wie deren kleine Brüder klingen.
Polock, die mit ihrem Debütalbum "Getting Down From The Trees" als frische Newcomer gefeiert werden, und Delorean, die nach ein paar Alben ihren Gitarrenrock mit Synthesizer aufrüsten.
Eine Erklärung für die Veränderung könnte wohl die Erfahrung sein, dass sich für ihre ersten musikalischen Gehversuche in den 00er-Jahren niemand so recht interessierte, sie waren eben nur eine unter vielen Indierock-Bands. Als sie sich dann an ein paar Remixen für Kollegen wie Franz Ferdinand oder The XX versuchen, erscheinen sie auf dem Radar der Blogosphäre und Musikseiten.
Fortan gilt, was der Bandname andeutet: Schleißlich hat das wohl bekannteste Delorean-Modell in "Zurück In Die Zukunft" die Fähigkeit durch die Zeit zu reisen. So präsentiert sich auch das Quartett aus dem Städtchen Zarautz im Baskenland recht futuristisch und experimentierfreudig, weshalb die BBC Vergleiche zu Innovatoren wie Cut Copy oder Animal Collective zieht.
Doch ihre 2010er-Platte "Subiza", die so etwas wie den Durchbruch bringt, umschmeichelt die Gehörgänge mit Melodien, die viel eingängiger sind als die von Letztgenannten. Eben mehr Richtung Friendly Fires – oder vereinfacht ausgedrückt: Sommermusik. Ein solches Label zieht unbeschwerter Synth-Pop quasi magisch an, Sänger Ekhi Lopetegi hat sich in einem Interview Gedanken zu dem Thema gemacht:
" Ich bin mir nicht sicher, ob das, für uns als Band, etwas mit Strand oder Sommer zu tun hat. Unsere Musik strahlt hell, und ich verstehe, dass Leute sie mit Sommer verbinden (...), aber für uns ist sie eher etwas, dass dich aufheitern und weitermachen lassen soll."
So oder so sorgen sie mit dem Nachfolger "Apar" 2013 für jede Menge gute Laune, wenngleich Songs wie "Spirit" die Stimmung durch einen gewissen Schwermut trüben.
Überhaupt: Das Cover der Platte mit zwei ineinander verwobenen Grabkreuzen, und die Tatsache, dass sie eine bedrückende Zeile des walisischen Dichters Dylan Thomas zitieren, der jung an seiner Alkoholsucht starb, unterstreicht zumindest die Ansicht von Delorean, hinter ihrem Schaffen stecke mehr als nur der Soundtrack für einen lauen Sommerabend.
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