Porträt

laut.de-Biographie

Diamond Head

1976 gründen die vier Schulfreunde Brian Tatler (Leadgitarre), Duncan Scott (Schlagzeug), Sean Harris (Gesang, Rhythmusgitarre) und Colin Kimberley (Bass) im britischen Stourbridge die Band Diamond Head und wachsen bald zu Pionieren der New Wave Of British Heavy Metal.

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Bereits 1980 spielt die junge Band im Vorprogramm von AC/DC und Iron Maiden. Parallel nehmen sie ihr Debütalbum "Lightning To The Nations" – ursprünglich als "The White Album" bekannt – auf einem eigenen Label auf. Trotz Interesse mehrerer Plattenfirmen kommt kein Vertrag zustande, da Reg Fellows, der Lebensgefährte von Sean Harris' Mutter und damaliger inoffizieller Manager, sämtliche Angebote als unzureichend ablehnt.

Das Debüt entwickelt sich dennoch zum Kultalbum und gilt heute als stilprägend für den späteren Thrash Metal. Insbesondere Metallica nennen Diamond Head als einen ihrer wichtigsten Einflüsse – ihr Cover von "Am I Evil?" verhilft dem Song zu weltweiter Bekanntheit.

Nach einer verlustreichen, selbst organisierten Sommertournee 1981 erscheint 1982 das Nachfolgealbum "Living On Borrowed Time" – diesmal über das Label MCA Records. Ein Jahr später folgt das experimentellere "Canterbury", das von schwierigen Aufnahmebedingungen und internen Spannungen überschattet wird. Kimberley verlässt die Band, Scott wird entlassen. Zudem ist die Erstauflage des Albums von Pressfehlern betroffen, was den kommerziellen Erfolg zusätzlich schmälert.

Trotzdem eröffnen Diamond Head 1983 das Monsters Of Rock Festival und begleiten anschließend Black Sabbath auf Europatour. Doch MCA Records trennt sich 1984 von der Band – unter anderem, weil man verlangt hatte, dass sich die Band vom Management durch Harris' Mutter und Reg Fellows trennt. Harris lehnt ab, kurz darauf zerfällt das ursprüngliche Lineup.

1990 finden sich Brian Tatler und Sean Harris für eine Reunion erneut zusammen. Mit Karl Wilcox am Schlagzeug und Eddie Moohan am Bass erscheint 1993 das Album "Death And Progress", auf dem prominente Gäste wie Dave Mustaine ("Truckin'") und Tony Iommi ("Starcrossed") vertreten sind. Kurz nach der Veröffentlichung löst sich die Band erneut auf.

1998 erleben Diamond Head ein spätes Comeback – allerdings indirekt: Metallica veröffentlichen ihr Coveralbum "Garage Inc.", das vier Diamond Head-Songs enthält ("Am I Evil?", "Helpless", "The Prince", "Sucking My Love"). Das Album verkauft sich über fünf Millionen Mal und macht die Band einer neuen Generation bekannt.

Diamond Head - Live And Electric
Diamond Head Live And Electric
"Am I Evil?" Die Antwort bleibt gleich.
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Trotz ihrer stilprägenden Rolle bleibt Diamond Head der große kommerzielle Erfolg versagt – nicht zuletzt aufgrund des lange unprofessionell geführten Managements. Während Zeitgenossen wie Iron Maiden früh von professionellen Strukturen profitieren, werden Diamond Head lange Zeit von Harris' Mutter und Reg Fellows vertreten.

Nach einer erneuten Versöhnung zwischen Tatler und Harris formiert sich die Band 2000 abermals. Eine Tour folgt – doch Pläne, die Band in Host umzubenennen, führen zu neuen Spannungen. Harris steigt endgültig aus. Tatler führt die Band weiter und engagiert Sänger Nick Tart, der 2005 auf dem Album "All Will Be Revealed" debütiert. Zwei Jahre später folgt "What's In Your Head?". Es kommt zu Auftritten mit Thin Lizzy, Europe und den "Big Four".

Nachdem Tart nach Australien auswandert, gestaltet sich die Zusammenarbeit schwierig. 2014 entscheidet sich die Band, künftig auf einen Sänger aus Großbritannien zu setzen. Die Wahl fällt auf den gebürtigen Dänen Rasmus Bom Andersen, der mittlerweile in London lebt. Mit ihm erscheint 2016 das selbstbetitelte Album "Diamond Head", das klanglich an die frühen Klassiker anknüpfen soll.

Die Band bleibt weiter aktiv. 2019 erscheint das Album "The Coffin Train". Bereits 2022 kündigt Tatler ein neues Album an, doch die Arbeiten verzögern sich, da Tatler zwischenzeitlich als Gitarrist bei Saxon einspringt. 2025 kündigt Brian Tatler schließlich eine Pause für Diamond Head an, um sich ganz auf seine Rolle bei Saxon zu konzentrieren.

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