Echorausch - " Des Mit Dem"

Seit 1992 besteht die Crew aus dem Großraum München schon. Gegründet von MC Tee-Kanne mit DJ Volle Kanne gesellten sich bald einige Rapper und DJs dazu und die Echofarm war geboren. Ihr Debutalbum erntete richtig gute Kritiken, was wahrscheinlich auch an den fetten Features lag. Unter anderem waren Toni L und Torch zu Gast im Echorausch.

In einen Rauschzustand versetzt mich das neue Album nicht gerade. Doch die Beats der drei fetzten schon richtig heftig durch meine Headphones. Auf "Des Mit Dem" featuren sie hauptsächlich Acts aus ihrem Münchner Freundeskreis. DJ Real ist dabei, 281 Over von Feinkost Paranoia, Weeh78 und Jahcoustix. Der momentane Raggahype ist auch auf diesem Album zu hören, doch sind Ragga und Hip Hop ja auch sehr nahe verwandt. Die Arbeit mit dem Sampler beherrschen die drei recht gut. Fetter geht ein Beat gar nicht. Aber die Lyrics lassen teilweise etwas zu wünschen übrig. Kostprobe gefällig? "Migidi Migidi Migidi Mack". Alte Biter! Was des Zeug von wegen "Monaco" soll, ist mir auch gänzlich unverständlich. Oder ist "Monaco" ein Synonym für die Bayernmetropole?

"Frühstück Am Hauptbahnhof" feat. Weeh78 beginnt mit einem Trompetensample, das aber nur einige Sekunden anhält, bis ein Monsterbeat die Boxen zerfetzt. Im Hintergrund Basssamples, die ultrakurz gecuttet sind. Die Lyrics sind eher Battletexte. Tee und Weeh ergänzen sich ganz gut, was einen schönen Flow in das Stück bringt. Track Nummer 14 "Sie War Die" ist der Burner des Albums. Gitarrensample, Chor im Hintergrund und Vokalsamples. Diese Beats bilden das perfekte Bett für einen guten Liebestrack. Einfach nur geil. "Zeit Ist Luxus" ist einer dieser Hip Hop-Ragga Songs. Aber im Hintergrund 80er-Synthiepop-Sounds und Xylophon. Dies ist ein fettes Exemplar seiner Gattung, nicht zuletzt wegen der genialen Parts von Jahcoustix.

Der Megahammer sind die Skits des Albums, vier an der Zahl. Ich wäre beim ersten Hören vor Lachen fast gestorben! Wer also echten deutschen Hip Hop aus dem Untergrund hören mag und über das eine oder andere "böse" Wort weg sieht, liegt mit dem Album goldrichtig.