laut.de-Biographie
Elizabeth Colour Wheel
Auf ihrer Facebook-Seite bezeichnen Elizabeth Colour Wheel ihre Musik als Shoe-Punk und Doom, doch greift das zu kurz. Ebenso verarbeitet das US-amerikanische Quintett Einflüsse aus Sludge, Post-Rock- und -Metal, Noise-Rock, dronigem Ambient und Black Metal, ohne ein postmodernes Soundgebilde errichten zu wollen, wie man es in den 2010ern ohnehin bei gefühlt jeder zweiten Gitarrenband hört.
Dabei besitzt es mit Lane Shi eine großartige Sängerin, die zwischen der Leidenschaft von Janis Joplinn, der Versponnenheit von Joanna Newsom und der Fragilität von Beth Gibbons sämtliche Register ihres Könnens zieht und so das brüchige Klanggerüst oftmals in sämtliche Einzelteile zerschießt. Emmett Palaima und Alice Jackson an den Gitarren, Billy Cunningham am Bass und Connor Devito an den Drums komplettieren das Line-Up.
Die einzelnen Mitglieder lernen sich zu ihrer Collegezeit im Bostoner Umland kennen. Sie gründen die Band 2014, weil sie ein Vehikel dafür benötigen, sich anders auszudrücken, als sie es bisher getan haben, was Lautstärke und Tiefe angeht. Obendrein sehen sie die Chance, all ihre unterschiedlichen Einflüsse verarbeiten zu können.
Zunächst veröffentlichen Elizabeth Colour Wheel mehrere Singles und EPs ohne Label im Rücken und teilen sich mit unter anderem Have A Nice Life, Planning For Burial oder True Widow die Bühne. Mit ihren lauten und zwingenden Live-Shows, auf denen man laut dem Magazin Boston Hassle "jede Frequenz" ihres "akustischen Grundeigentums gleichzeitig" vernimmt, ohne dass sie die "kritischen Elemente von Komposition zu Distortion" vernachlässigen, erspielen sie sich in ihrer Heimat eine wachsende Fanbase.
Diese Energie schlägt sich ebenso auf der EP "Queen Tired" von 2018 nieder, die Midnight Werewolf Records auf Tape herausbringt. Danach unterzeichnen die US-Amerikaner bei Flenser Records. Dort erscheint ein Jahr später ihr fantastisches Debüt "Nocebo", das ihnen auch international zu Anerkennung verhilft. Das Online-Musik-Magazin plattentests.de wählt es beispielsweise zum Album der Woche. Nicht schlecht für eine Band, die man bis dahin außerhalb ihrer Landesgrenzen kaum beachtet hat.
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