laut.de-Biographie
Envy Of None
Die zwei ersten Infos, die man über Envy Of None haben sollte:
1. Es ist die neue Band des ehemaligen Rush-Gitarristen Alex Lifeson.
2. Sie klingt nicht im Geringsten nach Rush.
Im Jahr 2021 findet die kanadisch-amerikanische Band von Lifeson, Bassist Andy Curran (Soho 69, Coney Hatch), Gitarrist und Keyboarder Alfio Annibalini und die Sängerin und Keyboarderin Maiah Wynne erstmals zusammen. Bewegen sich die älteren Herren allesamt seit den späten 1970ern und 1980ern im Musikgeschäft, reißt die 1996 geborene Wynne den Altersdurchschnitt der Truppe rabiat nach unten.
Überhaupt, Wynne. Der Zugang zu Envy Of None mag für viele über Lifeson erfolgen, doch schnell stellt sich die Sängerin in den Vordergrund. Vorab veröffentlichte sie bereits mehrere EPs, 2024 folgte ihr beachtenswertes Album "Out Of The Dark", das deutlich zeigt, wie viel von ihrem Songwriting in Envy Of None steckt.
Die Geschichte der Band startet eher per Zufall. Nach dem Rush-Aus und dem Tod von Schlagzeuger Neil Peart tingelte Lifeson eher umorientiert durch die Gegend und veröffentlicht instrumentale Solo-Stücke. Zeitgleich bastelten Curran und Wynne an Musik für ein neues Projekt. Als Lifeson darauf aufmerksam wird, laden sie ihn ein, auf einem Lied die Gitarre zu übernehmen. Aus einem Lied werden zwei, aus zwei drei und aus dreien das Debütalbum "Envy Of None".
Der Sound wechselt zwischen Alternative, Synthie-Rock, Shoegaze und Rock, verbindet düstere Phasen mit poppigen Elementen. Zum Teil Dinge, mit denen die üblichen Rush-Fans eher selten in Berührung kommen, zeitweise gar bewusst aus dem Weg gehen. All dies angeführt durch Wynnes eindringlichen Melodien und ihrem mal prägnantem, mal geisterhaften Gesang.
Das während der COVID 19-Pandemie eingespielte Debüt soll eigentlich 2021 auf den Markt kommen, verzögert sich dann aber in den April 2022. Den letzten Song "Western Sunset" schreibt Lifeson für Peart und widmet ihm diesen. "Ich habe Neil besucht, als er krank war", erklärt er. "Ich saß auf seinem Balkon und sah mir den Sonnenuntergang an und fand Inspiration. Sonnenuntergänge haben etwas Endgültiges, das mich während des gesamten Prozesses irgendwie begleitet hat. Es hatte eine Bedeutung. Es war die perfekte Stimmung, um nach all diesen unterschiedlichen Texturen zu entspannen … ein schöner Abschluss."
Als Russland am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert, unterstützen Envy Of None mit ihrer Single "Enemy" die UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees). Auf diesem Weg kommen 100.000 US-Dollar für die Menschen in der Ukraine zusammen.
2024 folgt das zweite Envy Of None-Album "Stygian Wavz", dass sie nach dem Werk des römischen Dihters Ovid benennt. Die Band befreit sich aus dem Zustand eines Projekts, zeigt sich gefestigter und in allen belangen noch einmal gereift. Nun fehlen eigentlich nur noch Live-Auftritte. Einzelnen Shows gegenüber steht Lifeson nicht ablenehnd gegenüber. Eine ganze Tour mag er sich jedoch nicht mehr aufhalsen.
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