laut.de-Biographie
Fading Colours
Dass der vollkommen durchgeknallte Humor von Monty Python international funktioniert, beweisen 1986 die Brüder Leszek und Krzysztof Rakowski, die zusammen mit Piotr Jerominow und Pawel Nowak die Band Bruno The Questionable gründen. Den Namen haben sie sich beim Film "Jabberwocky" ausgeliehen.
Alle vier stammen aus der Gegend um das polnische Boleslawiec und gehen musikalisch in eine recht düstere, harte Ecke. Das ändert sich erst, als Leszek während des Studiums die Sängerin Katarzyna 'DeCoy' Ziemek kennenlernt.
Nachdem Piotr der Band den Rücken gekehrt hat, besteht diese nun aus Basser Leszek, Sängerin DeCoy, Drummer Pawel und den beiden Neuzugängen Sławek Kwiatkowski an der Gitarre und Artur Przybylak an den Keys. Krzysztof kümmert sich derweil um das Management und sorgt dafür, dass die Band nicht nur im staatlichen Fernsehen stattfindet, sondern auch beim deutschen Label SPV unterkommt.
Die haben in Polen Bands wie Closterkeller oder Agressiva 69 unter Vertrag und krallen sich auch Bruno The Questionable. Bei SPV erscheint 1993 das Album "Black Horse". Das zeigt die Band musikalisch deutlich eingängiger, man bewegt sich schwer in die Richtung von Sisters Of Mercy.
Als Love Like Blood die Band für einen Gig in Warschau eröffnen lassen, sind DeCoy und Leszek mittlerweile verheiratet. Gunnar Eysell von Love Like Blood ist von den Polen so beeindruckt, dass er ein Tape von ihnen in Deutschland an ein paar Labels verteilt.
Dion Fortune Records machen das beste Angebot. Nachdem Slawek die Gitarre an Tytus de Ville (Ex-Pornografia) abgegeben hat und Artur ebenfalls aussteigt, geht es mit neuem Elan nach Hamburg. Dort nehmen sie "Black Horse" neu auf und spielen auch ein paar neue Songs ein.
Allerdings sind Dion Fortune mit dem Bandnamen nicht sonderlich glücklich, weswegen man sich in Fading Colours umbenennt. "Black Horse" erscheint im Frühling 1995 dieses Mal europaweit und beschert Fading Colours jede Menge positiver Resonanzen.
In Deutschland geben sie auf der Popkomm ein Gastspiel und sind wenig später mit Garden Of Delight unterwegs. Allerdings verlassen Gitarrist Tytus und Drummer Pawel die Band nach der Tour, was musikalisch große Auswirkungen hat.
So zeigen sich Fading Colours auf der "Time"-EP von einer ganz anderen Seite, die technoider ist. Auf der EP landen nur drei Songs, allerdings in sehr unterschiedlichen Ausführungen, so dass letztendlich acht Stücke auf der Scheibe Platz finden. Die neue Ausrichtung wird von den Fans gespalten aufgenommen, doch die Band baut ihren internationalen Bekanntheitsgrad konsequent weiter aus.
Für das zweite Album "I'm Scarred Of ..." entschließen sie sich, daheim in Polen und nicht mehr in Deutschland zu arbeiten. Für den Song "Eveline" greift ihnen Anne Clark unter die Arme, den Rest stemmen Fading Colours im Alleingang. Sie präsentieren eine bessere Mischung aus dem ersten Album und den Klängen der EP.
Im Anschluss an einige Festivalauftritte macht sich die Band relativ rar. Die Mitglieder konzentrieren sich auf diverse andere Projekte. Erst 2002 erscheint ein neues Album, das dem Titel gemäß "The Beginning 89-93" VOR der Veröffentlichung von "Black Horse" angesiedelt ist und Songs aus dieser Zeit beinhaltet. Auf dem Castle Party-Festival in Polen sind Fading Colours zwar Dauergast, ansonsten verschwinden sie aber von der Bildfläche.
Von DeCoy erscheint 2005 das Soloalbum "Pleasure For Nothing", doch Fading Colours scheinen der Vergangenheit anzugehören. Dass dieser Eindruck täuscht, zeigt sich erst 2009, als im März das dritte Studioalbum "Come" in Form einer Doppel-CD ansteht.
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