Porträt

laut.de-Biographie

Hans Unstern

Es klingt nach einer Dylanesken Hobo-Geschichte, wie man sie im 21. Jahrhundert gar nicht mehr für möglich gehalten hätte: Hans Unstern reist als Straßenmusiker durch Europa und trifft zufällig die Band Ja, Panik.

Hans Unstern - The Great Hans Unstern Swindle Aktuelles Album
Hans Unstern The Great Hans Unstern Swindle
Der ganz normale, großartige Schwindel des Pop-Geschäfts.

Die haben gerade ihr eigenes Label Nein, Gelassenheit gegründet und machen den Zottelbart Unstern zu ihrem ersten Signing. Die 2010 erscheinende Platte "Kratz Dich Raus" zählt fraglos zum Eigenständigsten, das in den letzten zwanzig Jahren an deutschem Singer/Songwritertum erschien.

Einige der Lieder auf "Kratz Dich Raus" sind noch auf Unsterns Wegen durch Europa entstanden, handeln von Barcelona, Paris, Hamburg, atmen den Geist des mit allen Wassern gewaschenen Weltenbummlers. Manchmal rumpeln die Songs wie bei Tom Waits, manchmal knistern sie wie ein Lagerfeuersong.

Aus den sperrigen Arrangements und der ausgesprochen vielseitigen Instrumentierung schälen sich aber immer wieder zarte Melodien heraus. Unsterns quäkende, fragile Stimme erzählt dazu assoziationsreiche Geschichten, die sich einer Eins-zu-eins-Interpretation verschließen.

Dann ist da immer wieder Dylan. Sei es die Mundharmonika in "Tief Unter Der Elbe" oder die Melodie von "It's Alright, Ma (I'm Only Bleeding)", die sich Unstern in "Ein Coversong" aneignet. Aber genauso wenig, wie Dylan jemals ein waschechter Hobo war, würde Unstern seine Musik als authentisch bezeichnen. Lieber spricht er von sich - wenn er das überhaupt tut - als jemand, der hinter seiner Kunst verschwinden möchte. Die Privatperson soll keine Rolle spielen.

So heißt sein zweites Album auch "The Great Hans Unstern Swindle". In einer Pressekonferenz stellt ein glattrasierter, ganz und gar nicht zotteliger Schwindler mit blau gefärbten Haaren das Album vor, auf dessen Cover Unstern sein Gesicht hinter den Händen verbirgt.

Die Musik bleibt trotzdem so einzigartig kauzig und zart wie zuvor. In den Texten setzt er sich, frei immer wieder unerwartete Bilder verwendend, mit seiner Identität auseinander.

Unstern verweigert Interviews nun ganz. Alles, das er zu sagen habe, meinte er einst zu motor.de, finde sich in seiner Musik: "Jedenfalls habe ich es damit treffender gesagt, als ich es jemals nochmal erklären könnte."

Alben

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