laut.de-Biographie
Hutchinson
Die Wurzeln Hutchinsons gehen auf zwei Formationen zurück, mit denen Gitarrist und Sänger Nico Kozik im deutschen Alternative-Rock für Aufsehen sorgen kann: Sissies und Payola. Nachdem Kozik Erstgenannte in Richtung Berlin verlässt, um mit Letzteren zu rocken, geht auch diese Verbindung zu Ende.
Nico geht daraufhin in die USA, wo er unter anderem mit Scott Weinrich und Bruce Falkinburg am Shepherd-Album "The Coldest Day" arbeitet, an dem die Doom-Veteranen schrauben. Nach einer Tour ist das Projekt Shepherd wieder Geschichte. Denn getreu dem Motto, dass man erst eine Band zu Grabe tragen muss, damit diese Kult wird, werfen sie die Brocken hin.
Zurück in Deutschland stellt sich 2004 für Nico die Frage, wie es mit der Musik weitergehen soll. Nach kurzer Überlegung, in Zukunft nur noch als Studiomusiker seine Brötchen zu verdienen, wirft er diese Gedanken über Bord. Schließlich hat der Gute zu viele eigene Ideen in seiner Rübe, als dass er sich nur noch vor den Karren anderer spannen lassen möchte.
Gesagt tun getan. So schüttelt er sich diverse Songs aus dem Ärmel und sucht Musiker, die ihm bei der Umsetzung helfen und den nötigen Enthusiasmus an den Tag legen. So sollen sie nicht nur direkt nach vorne gehenden, dreckigen Rock mögen, sondern auch mal fähig sein, über den Tellerrand zu blicken.
Geeignete Mitstreiter findet er in Sven von Pschichholz (Gitarre) und Thilo Jess (Schlagzeug). Der Posten des Bassisten wechselt dagegen öfters. In dieser Besetzung nehmen sie in Windeseile unter dem Arbeitstitel "Attitude" Songs auf, die sie live dem Publikum mit Vehemenz um die Ohren bratzen.
Beim Premiere-Auftritt in der Hauptstadt ist auch Pothead-Schlagzeugtier Sebastian Meyer anwesend, der die Combo kurzerhand in sein Original Meister-Studio schleppt, um noch mal Hand an die Tracks zu legen. Mit weiteren sechs Nummern versehen, erscheint die Scheibe dann als "Bogey Down Babylon" im Dezember 2006 über Daredevil Records und bietet neben Stoner-Nummern auch typischerweise Genrefremdes, was die stilistische Einordnung erschwert.
Ein niederländisches Metal-Magazin versteigt sich ob des staubigen Mixes sogar zu dem Urteil "Diese vier deutschen Jungs haben ein überzeugendes Debüt an den Start gebracht, das noch amerikanischer klingt als ein '65 Chrysler 300 Convertible. Brumm!".
Bei einem Auftritt in Hamburg ist Tiefdruck-Labelchef Daniel Heerdmann im Publikum und nimmt die Band vom Fleck weg unter Vertrag. Gerade mal drei Monate später steht das nächste Album "The Antidote" in den Läden. Etwas weniger verspielt und mehr auf die Nuss gehend präsentieren sich Kozik und Co., die das zwölf Songs starke Album als "Gegengift" zum allgegenwärtigen Chart-Müll betrachten.
Als Album Nummer zwei gerade offiziell zu haben ist, stehen die drei Musiker schon wieder im Studio, um an neuem Material zu feilen. Dieses beinhaltet, so die Band selbst, die "geliebten Verquerheiten à la Ween, Captain Beefheart, Butthole Surfers und Aesop Rock".
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