laut.de-Biographie
Ian O'Brien-Docker
Wer aussieht wie ein international gefragtes Top-Model, muss ein Castingprodukt sein. So oder so ähnlich dürften nicht wenige über den Musiker Ian O'Brien-Docker urteilen, auch wenn sie weder einen Ton von ihm gehört haben, noch etwas über seinen Background wissen. Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist? Eben!
Ian kommt am 28 Juli 1977 in Hamburg zur Welt. Von seinem Vater John bekommt er wohl das künstlerische Talent in die Wiege gelegt. Jener startet nämlich 1965 mit Musikern wie Inga Rumpf, Udo Lindenberg und der späteren Chanson-Ikone Alexandra die Band City Preachers. Dass das auf den kleinen Filius abfärbt, ist deshalb nur logisch. So schnappt sich der kleine Ian die Schießbude seines Daddys, oder besser: er klettert hinter selbige in dessen Tonstudio im elterlichen Haus und vermöbelt die Felle.
Das macht wohl auf seinen Erzeuger mächtig Eindruck, denn dieser spendiert dem Hosenmatz eine klassische Ausbildung am Klavier. Als die Hormone anfangen zu sprudeln, wechselt er zur Gitarre, stöbert sich durch Vaters Plattensammlung und entdeckt dessen Heroen und musikalische Wegbegleiter für sich. Da darf man dem Vater durchaus zu einer vorbildlichen Sozialisation des Sohnes gratulieren, denn jener schnappt sich ein paar Kumpels und versucht Anfang der Neunziger, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.
Das Ergebnis hört auf den seltsam anmutenden Namen Sils Maria. Den Namen entlehnen Ian und seine Kumpels einem Bergdorf in der Schweiz, in dem einst Friedrich Nietzsche weilte. Zuerst versuchen sie sich noch an Coverversionen, ehe sie zaghaft beginnen, Eigenkompositionen zu verfassen. So mucken die Jungs vor sich hin, ohne dass groß etwas passiert. Erst ein paar Jahre später, als Ian ein Praktikum in einem Tonstudio absolviert, geht es aufwärts. Er spielt die Songs der Gruppe nämlich dem dort tätigen Produzenten Ulf Krüger vor, dem die Sachen der Band ausnehmend gut gefallen. So kommt es letztendlich zum Release zweier Alben ("Irgendwo Im Nirgendwo" und "Getrieben").
Den großen Erfolg feiern Sils Maria aber nicht, auch wenn etliche wohlwollende Berichte abfallen und der eine oder andere Talent-Award abfällt. Einen relativ prominenten Fan haben sie mit Dieter Thomas Kuhn, der von ihrer Mucke derart begeistert ist, dass er sie kurzerhand zu sich ins Vorprogramm einlädt. Das wars dann aber. Vor die Wahl gestellt, eine Musiker-Karriere ernsthaft weiter zu verfolgen oder sich auf andere Jobs zu konzentrieren, zerbricht die Formation und zerstreut sich - zumindest teilweise - in alle Winde.
Ian macht weiter. Er schreibt an Kuhns Solo-Versuch mit, produziert hie und da Songs für Heinz Rudolf Kunze, Marlon und Patrick Nuo und hält sich im Dunstkreis des deutschen Produzenten-Papas schlechthin, Franz Plasa, auf und spielt bei Kid Alex die Klampfe.
Kontakte ins Musikbusiness sind also zwangsläufig vorhanden. Den Verantwortlichen an den entsprechenden Stellen scheint es deshalb logisch, dass sie Ian dazu überreden, es doch einmal mit seinen eigenen Songs zu probieren. Es dauert jedoch noch bis September 2006, ehe er mit "Totally Alright" eine erste Single ins Rennen schicken. Mit jener kann er sich sogar vier Wochen in den Charts halten. Ehe O'Brien-Docker jedoch mit einem Album um die Ecke kommt, vergeht noch einmal ein halbes Jahr. Am 23. Februar steht schließlich sein Solo-Debüt auf Albumlänge in den Läden.
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