laut.de-Biographie
Jake Fairley
Im Herzen ist der 1977 in Toronto geborene Jacob Fairley dem Punk immer treu geblieben. Punk und Independent sind die Musikstile, mit denen er im Stadtteil Parkdale aufwächst. Punk und Indie hören auch seine Freunde, mit denen er um die Häuser zieht. The Stooges, T.Rex oder Misfits heißen die Helden seiner Jugend. Diesen Wurzeln hält er auch die Treue, nachdem er längst Synthesizer, Sampler und Groove-Box als Instrumente für sich entdeckt hat.
Seine ersten Experimente mit elektronischer Musik reichen zurück bis ins Jahr 1995. Aus Neugierde und zum Zeitvertreib beginnt Fairley, die Möglichkeiten künstlicher Klangerzeugung auszuloten und probiert sich in den unterschiedlichsten Genres aus. Von gebrochenen Drum'n'Bass-Rhythmen über unterkühlten Electro bis hin zu straighten Techno-Grooves, die ihn irgendwann um das Jahr 1998 schließlich elektrisieren und nicht mehr loslassen, ist alles dabei.
Im Jahr darauf schnappt sich Fairley sein Equipment und tritt mit seinen Tracks in den Bars seiner Heimatstadt auf. An einem jener Abende, als er vor zehn mehr oder minder betrunkenen Kneipengängern ein Liveset zum Besten gibt, lernt er Jeremy P. Caulfield kennen. Die beiden freunden sich bei einem Bier an, und so ist Jake Fairley kurz darauf der erste Act, den Caulfield auf seinem Label Dumb-Unit veröffentlicht.
Dort ist Fairley in der Folge ein gerne gesehener Gast. Mal tritt er unter seinem bürgerlichen Namen auf, dann wiederum schlüpft er in sein Alter Ego Jard Fireburg, oder er arbeitet mit seinem ehemaligen WG-Genossen Ian Worang zusammen als Uncut an der Fusion von rockenden Grooves und elektronischen Rhythmen, wie auf der 2002er EP "Understanding The New Violence".
Im selben Jahr debütiert Fairley mit "Crisis" über Albumlänge auf dem Berliner Label Sender, wo er zuvor schon mit seiner Maxi "CN Tower" mächtig aufhorchen lässt. Voluminös anschiebende Basslines und betont schlicht gehaltene Melodien, die mit allerlei Verzerr- und Störgeräuschen angereichert sind, etablieren Jake Fairley mit seinen Sender-Releases als ganz persönliches Markenzeichen. Gleichzeitig zeigt es sich auf dem Kölner Imprint Traum Schallplatten unter dem Alias Fairmont von seiner ruhigen und verträumten Seite.
Ebenso wie so manch anderer kanadische Produzent, wohnt Fairley 2004 in Berlin. Jetzt ist die Zeit reif für trockenen Rock'n'Roll-Techno. Alter Ego lassen es im selben Jahr mit ihrem Album "Transphormer" kräftig krachen, und auch Jake Fairley treibt einem mit den Tracks seines Albums "Touch Not The Cat" dicke Schweißperlen auf die Stirn. Das technoide Flair früherer Releases tritt etwas in den Hintergrund, dafür darf dreckig gerockt werden. Selbst Gesangseinlagen sind kein Tabu mehr.
2005 feiert Fairley mit seinem Pseudonym Fairmont große Erfolge in der Techno-Szene. Auf James Holdens Label Border Community veröffentlicht er die 12" "Gazebo", die sich binnen kürzester Zeit zum Club-Hit mausert. Entsprechend erscheint im Jahre 2007 auch sein zweites Fairmont-Album "Coloured In Memory". Fairley zeigt sich darauf gekonnt abwechslungsreich und untermauert seine Stellung als einer der interssantesten und Producer elektronischer Musik dieser Tage.
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