laut.de-Biographie
Alter Ego
Hinter dem Pseudonym Alter Ego verbergen sich Jörn Elling Wuttke und Roman Flügel, eines der umtriebigsten Produzententeams der Elektronikszene. Mit ihren zahlreichen Releases, unter anderem als Soylent Green, Acid Jesus, Trance, Eight Miles High oder Holy Garage, sind sie sowohl auf dem Dancefloor mit Brecherhits wie "Betty Ford", als auch bei chillig-experimentellen Arrangements à la Sensorama, ganz vorne dabei. Mit dem eigenen Label Klang Elektronik haben sie sich zudem einen über die Jahre hoch geschätzten Imprint aufgebaut, wo sie die ganze Vielfältigkeit ihres Interpretation von elektronischer Musik zur Schau stellen.
Überhaupt scheinen feste Kategorien und strikte Regeln für die beiden Darmstädter ein Gräuel zu sein. Und so wollen sie zu Beginn der 90er auch nicht so recht auf den an Fahrt gewinnenden Sven Väth-Hype, wie er sich von Frankfurt in die Welt verbreitet, aufspringen. Zwar veröffentlichen sie auf Harthouse und Eye Q Records, nachdem ihr auf Klang Elektronik heraus gebrachtes, selbstbetiteltes Debutalbum "Acid Jesus" Techno auf sie aufmerksam gemacht hat. Doch gleichzeitig verweigern sie sich der einsetzenden Kommerzialisierung der Szene und erkunden mit ihren Projekten zunehmend die Welt abseits des Luke Slatermainstreams und öffnen die deutsche Szene mit Alben wie "Alter Ego" oder "Decoding The Hacker Myth" für experimentelle Elektronik. Renommierte Acts von der Insel, wie Fire" oder Two Lone Swordsmen besorgen die Remixarbeiten zu diesem Album.
Ihren Weg abseits des Mainstream setzen sie mit dem Sensorama-Album "Welcome Insel", das auf Ladomat erscheint und durch seinen spacigen Charakter überzeugt, konsequent fort. Als Produzenten für die beiden Sven Väth-Alben "Contact" und Human League vereinen sie ein feines Gespür für gute Beats mit der ihnen eigenen Neugier an Experimenten. Genau jene Zutaten sind es auch, die Alter Ego 2000 einen Riesenclubhit bescheren: "Betty Ford", auf dem hauseigenen Label veröffentlicht, rockt den Dancefloor bis zum Umfallen.
Danach wird es erstmal ruhig um das Duo, bis sie im Sommer 2004 ihren Track "Rocker" einem ersten Testlauf unterziehen. Die erste Nummer vom kommenden Album – da ist die Anspannung natürlich groß. Doch die trockenen Bass-Sounds samt melodischem Refrain bewähren sich auch auf der Tanzfläche. Hochgerissene Arme und Freudengeschrei zerstreuen schnell jeden Zweifel. Als "Rocker" kurz darauf erscheint, hat die Szene ihren ersten Konsens-Hit seit Rolandos "Jaguar".
Bei den German Dance Awards 2005 werden Alter Ego deshalb in der Kategorie "Bester Track" ausgezeichnet. Etwas im Schatten der Über-Single "Rocker" bleibt das Album "Transphormer", auf dem Alter Ego ein Klang-Universum voll knarziger Eleganz entfalten. Im Herbst stellen sie mit "Transphormed" ihre Remix-Aktivitäten für Solvent, Octave One oder Ricardo Villalobos in den Mittelpunkt. Remixe von Alter Ego-Tracks aus den Studios von Losoul, Isolée oder The Kings Of ... runden das Album ab.
2007 mixen Alter Ego zunächst ein Electro-Set für die renommierte "Songs For The Deaf"-Reihe. Im Oktober erscheint mit "Why Not?" der lange erwartete Nachfolger zum Erfolgsalbum "Transphormer". Dick knarzende Basslines und wilde Melodiefragmente führen den Tanzflächen-Wahnsinn von "Rocker" konsequent weiter.
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