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laut.de-Biographie

Jom und Said

Zweideutigkeiten sind die Sache von Jom und Said nicht: Ihre Tracks tragen markige Titel wie "Die Strassen Brauchen Mich" oder, noch deutlicher, "Wir Sind Gut". Keine Frage, diese "Typen Aus 361" wollen "Von Unten Nach Oben", und das auf dem schnellsten Weg. Mit "Alles Oder Nichts" legen die beiden im Mai 2007 mit tatkräftiger Unterstützung von Aggro Berlin ihr Debüt-Album vor.

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Auf dem Weg zum "HAQ": Said meldet sich mit einem neuem Album zurück.

Bei Jom und Said bekommt man es mit waschechten Berliner Jungs zu tun. Beide erblicken das Licht der Welt in der deutschen Hauptstadt. Die Wurzeln von Joms Familie reichen nach Nigeria zurück, in Saids Adern kreist syrisches Blut. Aufgewachsen in Kreuzberg, kommen die Jungs Mitte der 90er recht bald mit den Härten des Lebens in Kontakt: Jom und Said begegnen Harris sowie den Irrungen und Wirrungen der Straßenkriminalität.

Rap liefert den Soundtrack dazu: "Wir hörten alles, das westcoastmäßig ist", so Jom und Said im Interview. Inspiration liefern große Vorbilder wie die Geto Boys, Snoop Dogg oder, allen voran, Ice Cube. In Kreuzberg beginnt man, das oft Gehörte nachzuahmen: Bei ihren ersten Gehversuchen greifen Jom und Said noch auf bekanntes Material zurück: Sie rappen Ami-Tracks nach, das eine oder andere Mal sogar vor Publikum. Gemeinsam mit Joms Bruder und etlichen Gleichgesinnten gründen sie die Crew SRK, "so richtige Kings".

"Irgendwann haben wir angefangen, Deutschrap zu hören, un des hat uns nicht wirklich gefallen. Wir konnten uns nicht damit identifizieren", blicken die beiden auf ihre eigenen Anfänge um 1999 im Rapgeschäft zurück. "Also haben wir uns gedacht, wir müssen echten Straßenscheiß bringen. Die Leute labern immer, Gangsta hin und her, Straße hin und her, aber keinen von denen hat man jemals auf der Straße gesehen."

Während sich Kumpel Harris (mit bekanntem Resultat) auf seine Hip Hop-Karriere konzentriert, verlegen sich Jom und Said auf Tätigkeiten, die rascheren Profit versprechen: "Drogengeschäfte waren der einfachste Weg, schnell Kohle zu machen." Wenn man sich erwischen lässt, erweisen sich Drogengeschäfte allerdings auch als der einfachste Weg, schnell hinter Gitter zu kommen: 2003 fährt Said für ein Jahr ein.

Jom, der unterdessen erst auf einer Playstation, später am PC begonnen hat, eigene Beats zu basteln und ab und an als Harris' Backup-MC fungiert, erzählt: "Ein SRK-Album kam nie zustande. Wir waren einfach nie alle gleichzeitig draußen." Dennoch verschafft sich die Crew im Berliner Untergrund Respekt. Im Dunstkreis der Spezializtz unterwegs, bringen sie es zu einiger Bekanntheit. Der Track "Die Sekte Und SRK" mit Harris und Sido, der auf dem Deine Lieblings Rapper-Album "Dein Lieblings Album" erscheint, legt den Grundstein für eine Zusammenarbeit mit Aggro Berlin.

Jom und Said - Alles Oder Nichts Aktuelles Album
Jom und Said Alles Oder Nichts
Das Gangstertum macht ehrlich empfundenen Gefühlen Platz.

Trotz reichlicher Konflikte mit dem Gesetz verewigen sich SRK, respektive Jom und Said, mittels zahlreicher Featureparts. So sind sie "Im V.I.P. Bereich" von Killa Hakans "Kreuzberg City" anzutreffen, machen Aufnahmen mit Alpa Gun und absolvieren einen Gastauftritt auf Ex-M.O.R. Jack Orsens "Note 1+".

2007 holen Jom und Said mit dem Album "Alles Oder Nichts" zum Befreiungsschlag aus. Innerhalb von vier Monaten werden, über Beats von Kay Maaßen, 4Ward und Jom selbst, 18 Tracks eingerappt. Der Kontakt zu Aggro, der im Rahmen des Lieblings Rapper-Projekts geknüpft wurde, stellt sich jetzt als ausgesprochen nützlich heraus. Zwar gelten die beiden nicht als neues Aggro-Signing, professionelle Hilfe bei der Veröffentlichung des Debüts ist aber garantiert.

"Alles Oder Nichts" erscheint Ende Mai 2007 und fährt eine ganze Reihe alter Bekannter auf. Neben Harris und Sido gehen Joms Bruder Tone, Alpa Gun, Jack Orsen sowie Harris' Gattin Bintia, "die schönste Stimme Berlins", an den Start. Jom und Saids Aufruf: "Kaufen, klauen, downloaden, scheißegal. Ihr müsst es haben." "Schau Dich Um" liefert Stoff für einen Video-Clip.

Vom Kleinkriminellen zum Rapstar? Wie kommt's? "Weil es legal ist", nimmt Jom in einem Gespräch mit rappers-guide.com auseinander. "Es geht natürlich auch um den Bock, Leuten etwas sagen zu wollen. Aber in erster Linie geht es darum, dass es legal ist." Jom, der zu diesem Zeitpunkt auf die Entscheidung wartet, ob er seine zur Bewährung ausgesetzte einjährige Haftstrafe wegen Drogendelikten nicht vielleicht doch antreten muss, weiß, wovon er spricht.

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