laut.de-Biographie
Junip
Dass die Band Junip innerhalb von zwölf Jahren nicht ein Album veröffentlicht, dürfte mehr oder weniger unfreiwillig vor allem an ihrem Sänger und Gitarristen José González liegen. 2003 bringt der schwedische Songwriter mit argentinischen Wurzeln sein erstes Soloalbum "Veneer" auf den Markt. Junip müssen deshalb vorerst ruhen.
Als eine der weltgrößten Elektronikfirmen einen farbenfrohen Werbespot mit seinem Cover des The Knife-Songs "Heartbeats" unterlegt, geht es bei González plötzlich Schlag auf Schlag. Touren, Promotion, zweites Album, Touren. Selbst im Herbst 2009 spielt González noch seine einfühlsamen Songs vor immer größerem Publikum. Ein Album mit Junip? Keine Chance.
Dabei musizieren González, der Äthiopier Elias Araya und der Schwede Tobias Winterkorn bereits seit 1998 zusammen. Man startet mit Hardcore, ehe man sich akustischem Pop der 60er und 70er Jahre zuwendet, weil gerade José González den Klang elektrischer Gitarren nicht mag. Das Fingerpicking seiner Solosongs hat er deshalb auch in das Songwriting bei Junip eingebracht, die mit der "Black Refuge"-EP aus dem Jahr 2005 bereits ihre Stärken andeuten.
Ähnlich hypnotisch wie auf "Veneer" oder González' zweitem Album In Our Nature klingen die Songs, dabei aber dank Schlagzeug, analoger Synthesizer und Tasteninstrumente treibender, vielschichtiger. Als akustischen Krautrock/Shoegaze könnte man die Musik von Junip so auch bezeichnen, zumindest lose Parallelen zu Neu! und dem Stil der Gitarrenlegende John Martyn sind nicht von der Hand zu weisen.
Dabei hat sich González seine Vorliebe für ausgesuchte Coverversionen erhalten. Mit Junip spielt er unter anderem "The Ghost Of Tom Joad" von Bruce Springsteen mit höchst eigener Note. Nachdem die Band im Frühjahr 2010 ihre EP "Robe And Summit" digital verschenkt, erscheint im Herbst endlich Junips Debütalbum "Fields" bei City Slang. "Es fühlt sich an, als hätten wir uns einen Teenager-Traum erfüllt", sagt González in einem Interview. Wen wunderts, gut fünf Jahre hatte das Trio pausiert.
2011 schiebt der Dreier eine EP nach: "In Every Direction", bevor im April 2013 endlich der selbstbetitelte Zweitling ansteht - schon im Mai 2012 gabs davon beim Konzert in Dortmund erste Ausschnitte live zu hören.
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