laut.de-Biographie
Kenny White
Kenny White erblickt an einem 08. August das Licht der Welt. Auf Nachfrage, wann sich dieses Ereignis genau zugetragen hat, antwortet der Musiker: "Einige Jahre vor Woodstock".
Mit sechs Jahren spielt der kleine Kenny bereits Songs, die er im Radio hört, auf seinem Klavier ohne die dazugehörigen Noten nach. Sein Vater, dessen Bruder ein lokal bekannter Musiker ist, befürchtet das Unausweichliche: Der Bub wird wohl nie auf ein College gehen. Kein Medizinstudium, sondern Klavierunterricht. Doch bald langweilt sich White bei seinen Lehrstunden. Vor allem gefallen ihm die Anmerkungen seines Lehrers gar nicht, der darauf besteht, dass "wirklich alle Noten" der Mozartstücke gespielt werden müssen, und dass eine Veränderung derselben die Musik nicht unbedingt besser mache. Bald entschließt sich White dazu, die Hände auf seine Art über die Tasten fliegen zu lassen.
White zieht nach Boston und absolviert Auftritte mit Livingston Taylor und Jonathan Edwards. Doch schnell begreift der Pianist, dass sich in Boston, im Gegensatz zu New York, weniger Möglichkeiten bieten und so siedelt er schnell wieder in seine Heimatstadt zurück. Dort komponiert White sehr erfolgreich Melodien für TV- und Radiowerbung. Zwar summen Millionen von Fernsehzuschauern und Radiohörern seine Melodien mit, Ruhm bleibt ihm an dieser Stelle jedoch vorenthalten, da all diese Stücke anonym durch den Äther geschickt werden.
White arbeitet in New York gemeinsam mit Linda Ronstadt, Dwight Yoakam, Gladys Knight, Aaron Neville, Ricky Skaggs, Al Jarreau, Kim Carnes und vielen weiteren Musikern zusammen. Außerdem verbündet er sich musikalisch mit den New Yorker Newcomern Marc Cohn und Shawn Colvin. Er hilft auf ihren Alben aus und produziert "I Don’t Know Why" auf Colvins Platte "Fat City". Diese Zusammenarbeit zahlt sich aus, denn die Sängerin erhält für diesen Song eine Grammy-Nominierung in der Kategorie "Best Pop Vocal". Für Peter Wolf produziert er "Fool's Parade" und "Sleepless", bei dem er mit Keith Richards zusammen arbeitet.
Doch der Pianist komponiert nicht nur Musik für Werbespots, sondern unterlegt auch Filme wie "Message In A Bottle", "Ed TV", "A Walk On The Moon", "Forces Of Nature", "Where The Heart Is", "Edie & Pen" sowie vier Streifen von John Sayles mit seinen Melodien.
Der von Kritikern hoch gelobte Musiker erkennt bald seine wahre Bestimmung: Da er über viele musikalisch wie auch textlich hochwertige Songs und Stücke verfügt, holt er einige Mitmusiker in sein Boot und veröffentlicht 2002 in den USA sein erstes Album "Uninvited Guest". White hält es nicht länger in New York. Er kontaktiert seine Musikerfreunde und erklärt: "Ich will auf Tour." Cheryl Wheeler, Jonathan Edwards, Shawn Colvin, Peter Wolf und Richard Shindell erhören White und laden ihn zu Gastauftritten.
Einige Jahre nach seinem Erstling versammelt White erneut hochtalentierte Musiker, mit denen er gemeinsam den "Uninvited Guest"-Nachfolger "Symphony In 16 Bars" aufnimmt. Mit von der Partie sind u.a. Larry Campbell, der bei Bob Dylan die Gitarre zupft, Shawn Pelton, der für Sheryl Crow die Drumsticks fliegen lässt und Larry Saltzman, der Gitarrist von Simon Garfunkel. Die Folk-Legende Judy Collins bekommt eine Vorabversion des Albums in die Finger und veröffentlicht es auf ihrem Independent-Label Wildflower Records. Im Juni 2008 erscheint "Symphony In 16 Bars" nach vier Jahren endlich auch in Deutschland.
Noch keine Kommentare