laut.de-Biographie
Liza Li
"Ich lasse mir nicht gern was vorschreiben. Jeder, der versucht hat, mir zu sagen, was ich tun oder lassen soll, hat bisher Ärger bekommen!"
Diese selbstbewussten Worte machen deutlich, dass hier ein Mädchen am Werk ist, das kompromisslos seinen Weg geht. Musikalisch äußert sich das in einer ungewohnten Schärfe und Direktheit in ihren deutschsprachigen Texten, einer kraftvollen Stimme und einer mal enorm rockigen, mal poppigen Instrumentierung.
Liza Li, die mit bürgerlichem Namen Liza Wilke heißt, wird 1988 in Düsseldorf geboren. Dass sie einen starken Willen hat, macht sich früh bemerkbar. Mit 14 verlässt sie das Elternhaus und zieht in den Keller eines Freundes. "Ich wollte machen, was ich wollte. Mich um drei Uhr morgens mit Freunden treffen, die ganze Nacht aufbleiben und quatschen. Meine Eltern kamen damit nicht klar und wollten mich in mein Zimmer einschließen. Da bin ich dann durchs Fenster geklettert."
Ihre Individualität spiegelt sich auch in ihrem größten Hobby, dem Sport, wider. Neben dem Fitness-Sport Thai Bo ist das Parcouring ihre Lieblingssportart, eine Form des waghalsigen Geländelaufs in der Großstadt. Bewundern kann man sie dabei in ihrem ersten Video zu dem Song "Ich könnte dich erschießen".
Auch ihr Outfit ist Ausdruck ihrer Unabhängigkeit und ihrer Individualität. "Das muss schon individuell sein", erzählt sie. "Eigentlich ist es mir aber nicht wichtig, was ich trage, es darf bloß keine Massenware sein. Das einzige, worauf ich wirklich Wert lege, sind meine Mützen: Was auf meinen Kopf kommt, muss gut aussehen!" In ihrem Fall ist das häufig eine Mütze mit Piraten-Logo.
Unterordnung und die Anpassung an konventionelle Lebensformen missfallen ihr grundsätzlich. Mit der Reglementierung des Schulalltags kommt sie nicht zurecht und schmeißt irgendwann die Schule. Stattdessen entschließt sie sich 15-jährig zu einer Gesangsausbildung. Über drei Jahre lernt sie bei einem Opersänger Gesang und Atemtechniken, nachdem sie zuvor ihre Gitarre in die Ecke gestellt hat.
Durch einen Zufall lernt sie den Produzenten Thorsten Börger kennen, der sich schon durch die Zusammenarbeit mit Tic Tac Toeund Falco einen Namen als unerschrockener Mann für das Besondere gemacht hat. Gegenseitiger Respekt und Sympathie sind vorhanden und die beiden beginnen, Lizas eigenwillige Gefühlswelt in knackige Songs zu packen. Die Arbeit mit Börger funktioniert ihrer Ansicht nach ausgezeichnet, "weil er mir zuhört, wenn ich aus meinem Leben erzähle und weil die Songs ganz locker entstehen, während wir rumalbern und Ideen ausprobieren".
Mit der Zeit entstehen mehr und mehr Songs, die Arbeit an einem kompletten Album läuft auf Hochtouren. Am 22.09 2006 erscheint schließlich die Debüt-Single "Ich Könnte Dich Erschießen" auf dem Major-Label Warner. Und die Nummer knallt in bestem Pop-Punkrotz aus den Boxen. Auf Anhieb gelingt Liza Li ein Hit, der Song steigt auf Platz 14 in die deutschen Single-Charts ein. Am 17. November des gleichen Jahres wird die zweite Single "Sterben" veröffentlicht, auf der sie sich von einer sanften Seite präsentiert.
Ab dem 1. Dezember steht ihr Debüt-Album mit dem Titel "18" in den Läden. Zwölf Lieder, rockige und derbe, leise und gefühlvolle, finden sich auf ihrem Erstlingswerk, die geballte Energie einer 18-Jährigen. Bands wie Nickelback und Pink hört sie gerne und diese Einflüsse sind dem Album deutlich anzumerken. Stilistisch besteht eine Verbindung mit der Sängerin LaFee. Beide thematisieren in ihre Texten die für die Zielgruppe wichtigen Themen Liebe, Sehnsucht und Gewalt.
Die Rockgöre Liza Li hat es geschafft. Trotz oder gerade wegen ihrer Kompromisslosigkeit hat sie mit 18 Jahren einen Plattenvertrag in der Tasche, mit dem sie sich mutig und frech Gehör verschafft. Ab Ende November 2006 kann man das auf einer kleinen Clubtour durch Deutschland live erleben und gespannt sein, ob sie hält, was sie auf "18" lautstark verspricht.
Noch keine Kommentare