laut.de-Biographie
Luca Sapio
Bei der Veröffentlichung seines Solodebüts "Who Knows" (2012) hört sich Luca Sapios Lebensweg recht dramatisch an. "Er hat einen großen Teil seines Lebens damit verbracht, zu singen, zu arbeiten und durch die USA zu reisen. Dabei musste er ein schweres Gewicht mit sich tragen: das Gefühl, ein Fremder in einem fremden Land zu sein. Berge an klassischen Soulstücken, die er auf dem Plattenspieler seines Vaters gehört hatte, halfen ihm, schwere Momente (kein Visum, kein Job) zu überstehen", ist auf seiner Webseite zu diesem Zeitpunkt zu erfahren.
Etwas Phantasie in die eigene Biografie zu stricken ist kein Vergehen, im Gegenteil. In Wahrheit ist der 1975 geborene Luca Sapio im Heimatland Italien seit Beginn des neuen Jahrtausends kein Unbekannter.
Nahe der Hauptstadt Rom lernt er Gesang am Konservatorium von Frosinone. Dabei interessiert er sich für ausgefallene Gesangstechniken und legt eine außergewöhnliche Stimme an den Tag. 1999 übernimmt er das Mikrophon bei Area, einer experimentierfreudigen Prog Rock-Band, die in den 70er Jahren mit ihrem Sänger Demetrio Stratos Kultstatus erlangte. Als deren Gründungsmitglied Giulio Capiozzo 2000 stirbt, lösen sich Area jedoch auf.
Nach Zusammenarbeiten mit den Jazz-Musikern Cameron Brown (Kontrabass), Tony Scott (Klarinette) und Elton Dean (Saxophon) ist er 2002 auf dem Album "Un Milione Di Voci" der römischen Prog Rock-Combo Periferia del Mondo zu hören. In den folgenden Jahren bereist Sapio tatsächlich die USA. Wieder zurück in Italien, tritt er der Gruppe The Accelerators bei, die 2008 das Album "Oddville" veröffentlichen.
2009 tritt Sapio Quintorigo bei, einer weiteren italienischen Prog Rock-Band, mit der er 2011 das auf Englisch gesungene Album "English Garden" auf den Markt bringt, zu dem auch Juliette Lewis einen Beitrag leistet.
Auf Tour in den USA lernt er Thomas Brenneck kennen, der unter anderen schon Mary J. Blige und Amy Winehouse auf die Sprünge geholfen hat. Mit dem Duo Capiozzo & Mecco (Hammond-Orgel / Schlagzeug) und dem Songwriter Charles Bradley nehmen Brenneck und Sapio in New York das Album "Who Knows" auf, das 2012 erscheint. Die Kritiken sind hervorragend, auch international ist Sapio nun ein bekannter Name. Die harten Zeiten (kein Visum, kein Job) scheinen endgültig vorbei.
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