laut.de-Biographie
Luh
LUH steht für Lost Under Heaven und bezeichnet das Paar Ellery Roberts und Ebony Hoorn. Seit 2012 publizieren sie gemeinsam Musik, Fotografien, Filme und Manifeste. Erstes Aufsehen ernten LUH für ihr "Unites"-Video und ihre erste Veröffentlichung "Lost Under Heaven", ein Musik- und Kunstpaket, das via BitTorrent erscheint.
Ellery Roberts, früherer Frontmann der scheuen Manchester Indie-Band WU LYF, begegnet 2013, frisch nach der letzten Tour seiner Band, in einem heruntergekommenen Künstler-Wohnprojekt in Manchester einer jungen Frau. Ebony Hoorn, eine junge Künstlerin, gerade ihren Abschluss an der Amsterdamer Rietveld Academy in der Tasche, befindet sich zur Erholung auf der Insel.
Der Sänger spricht die Künstlerin an, und die beiden erkennen schnell, dass sie vieles eint: "Wir sind beide vom Charakter her eher einsame Wölfe, die oft keinen Spaß mit anderen Menschen haben können. Aber wir haben etwas gefunden, dass wir aneinander genießen", erinnert sich Ebony.
Nach ihrer Rückkehr nach Holland finden sich die beiden in einem steten künstlerischen und emotionalen Austausch wieder. Kurz darauf beschließt Ellery, seinen Rückzugsort in London zu verlassen, und zieht für seine Liebe und die Kunst nach Amsterdam.
Dieser Umzug stellt sich in mehrfacher Hinsicht als das Beste heraus, das Ellery hätte passieren konnte. Die Rolle des Frontmanns einer Band behagt dem Musiker schon länger nicht mehr: "Wenn etwas nur noch die Darstellung von Echtheit oder Leidenschaft ist, nicht das eigentliche Gefühl, kann man auch gleich Seife verkaufen. Aber eine Beziehung ist eine intensive Sache, weißt du. Es ist genug, um dein Blut zum Kochen zu bringen und natürlich loszusingen. Das Echte an der Beziehung gibt ihr erst etwas Intensives."
LUH ist ein offenes Projekt zwischen Musik, Kunst, Theorie und Leben. Dazu befragt, diskutiert das Paar Konzepte des Transhumanismus und den Zusammenbruch des Kapitalismus. Als Einfluss benennen sie unter anderem Buckminster Fuller, den Architekten und Philosophen, den Erneuerer der Idee geodätischer Kuppeln und Erfinder der Dymaxion-Karte, der Projektion einer Weltkarte auf ein Polyeder, dessen Oberfläche durch Auffaltung seines Netzes auf unterschiedliche Weise als eine zweidimensionale Karte dargestellt werden kann.
Einen weiteren, diesmal musikalischen Einfluss liefert Marvin Gayes Album "What's Going On". Ellery beeindruckt das Konzept hinter der Platte, das von vorne bis hinten durchdacht zu sein scheint. Er möchte nicht einfach eine Reihe Songs raushauen, die man streamen kann, sondern ein Projekt veröffentlichen, dessen Teile aufeinander aufbauen und das eine gewisse Stringenz besitzt.
Die Musik, die dabei herausgekommen ist, hat etwas sehr Originäres, Feinstoffliches. Die Präsenz von Ellerys unbehauster Stimme, unverändert seit den Jugendjahren bei WU LYF, kontrastiert hervorragend mit Ebonys kühler Zurückhaltung, während sich das Klanggerüst zwischen opulenter Erhabenheit und schrillem Autotune bewegt.
Ihre Live-Auftritte sollen Elemente immersiven Theaters und experimenteller Kunst aufnehmen, es soll etwas entstehen, wofür die beiden Künstler "bisher noch kein richtiges Wort" haben.
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