Porträt

laut.de-Biographie

Luk & Fil

Luk & Fil sind Loki und Knowsum sind Negroman und Nepumuk. Verwirrt? Macht nichts. Soll so sein. Doch egal, unter welchem Namen Luk & Fil gerade firmieren, eine Konstante gibt es: scharfsinnige Texte, serviert auf fetten Beatplatten.

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Aber versuchen wir doch erst einmal, Ordnung in dieses Namen-Wirrwarr zu bekommen. Eigentlich heißen die beiden Mainzer nämlich Dustin und Nelson und kennen sich seit frühesten Kindheitstagen. Und wie das so ist: Wenn man sich schon ewig kennt, beginnt man auch gemeinsam, das mit der Mukke auszuprobieren.

Nelson bastelt an den Beats und nennt sich Knowsum, während Dustin seine Gedanken zu Papier bringt und sich selbst Loki tauft. Doch weil man irgendwie zusammen gehört, muss ein gemeinsamer Name her. Gestatten: Luk & Fil.

Unter diesem Alias bringen die Mainzer Natives 2011 ihre ersten musikalischen Gehversuche unters Volk. Der Gratisdownload "The Ewokless EP" stellt bereits ein erstes Aushängeschild für das Soundbild von Loki & Knowsum dar: Funk-Samples treffen auf breite Drums, während die Texte zwischen tiefsinniger Gesellschaftskritik und klassischen Battlelines den perfekten Ton treffen. "Die Poetik der steifen Mittelfinger eben, kein gottverdammtes Proseminar", wie SSC so passend schreibt.

Auf ihrem ersten Album "All That Glitter Ain't Soul" von 2012 gerät der Sound etwas düsterer, ohne dabei dem Funk- und Soul-Einschlag auf Wiedersehen zu sagen. Auch das im darauffolgenden Jahr erscheinende "Brot Ist Essbares Holz" klingt wieder neu und gleichzeitig wohlig bekannt. Dabei hilft sicherlich, dass Luk & Fil mit Sichtexot seit der ersten Minute ein Label im Rücken haben, das nicht nur homegrown, sondern auch für hochwertigen Output mit ganz viel Liebe bekannt ist.

Aber Luk & Fil wären nicht Luk & Fil, wenn sie nicht auch Loki und Knowsum wären. Deswegen verbringen die beiden 2014 vor allem in anderen Kellern. Knowsum knüpft fleißig Beatteppiche für Kollegen, während Loki sich unter anderem mit Label-Buddy Eloquent für ein Kollaboalbum zusammenfindet. Hin und wieder versucht Loki sich auch an den Drum-Pads und Soundschnipseln.

Knowsum erschafft unterdessen mit Nepumuk ein weiteres Alter-Ego, um den Rapper in sich besser vom Beatmaker abgrenzen zu können. "Nach außen hin mag so eine Namensänderung eventuell total viel bedeuten – letztlich sollte es aber nur dazu beitragen, Autor und Erzähler besser auseinanderzuhalten", erzählen die beiden dem Splash! Mag.

Nepumuk - Ad Absurdum
Nepumuk Ad Absurdum
"Dein Lebenswerk hat so viel Bedeutung wie Hautfarben."
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Um das Wer-bin-ich-Spiel vollkommen ad absurdum zu führen, bringen die beiden 2015 das Album "Nepuman" unter den Aliases Negroman und Nepumuk auf den Markt. Nepumuk spittet seine Verssalven ebenso, wie Negroman Beats beisteuert. Doch wenn man dem Labeltext Glauben schenkt, bleibt eigentlich alles beim Alten:

"In vertraut wirkenden Mustern können wir uns mal groovy, mal funky entspannen, um dann schnell wieder auf den digital verzerrten, bedrohlich verfrickelten Soundboden zurückgeholt zu werden. Dazu schreiben Nepumuk und Negroman Texte, die sich sarkastisch des beflügelten Wortes bedienen, aber letztlich doch zu wahr sind, um schön zu sein."

Sie selbst nehmen sich dabei übrigens nicht so wirklich ernst. Luk & Fil ist es im Prinzip egal, was der Hörer daraus macht. Ihnen geht es lediglich darum, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Die übrigens sowieso nur geklaut ist, wie Loki der Backspin verrät:

"Negation des Verhassten ist ja auch Inspiration, bzw. alles Verhasste eben. Beats inspirieren. Ich klau' meine Texte bei irgendeinem Toten, der das besser konnte, und packe aus stilistischen Gründen noch ein paar Schimpfwörter dazwischen."

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