laut.de-Biographie
Lukas Graham
Lukas Graham stammt nicht einfach nur aus Dänemark, sondern aus der staatlich geduldeten autonomen Kommune Christiana. Die gerade einmal 34 Hektar große Freistadt ist eine alternative Wohnsiedlung in Kopenhagen. Als verbindliche Regeln gelten hier: keine harten Drogen, keine Waffen, keine Gewalt, keine kugelsichere Kleidung, kein Diebesgut.
Der Rufname des im Oktober 1988 geborenen Graham lautet seit einem Südamerika-Trip "Luke The Duke". Der Sänger und seine Band gehören zu einer großen Clique, die sich seit ihren Tagen als ABC-Schützen kennt. Dazu zählen Schlagzeuger Mark "Lovestick" Falgren und Bassist Magnus "Magnúm" Larsson. Keyboarder Kasper "Captain" Daugaard folgt auf die Vorgänger Anders Kirk und Morten Ristorp.
Als Idole nennt Graham die Soul-Heroen Sam Cooke und Otis Redding. Ihren Stil bezeichnet der Bandleader als "Ghetto-Pop", "weil er nicht so richtig poppig ist, eher Pop gemischt mit allen möglichen Black-Music-Richtungen".
2009 entstehen erste Songs wie "Ordinary Things" oder "Red Wine" neben der Ballade "Before The Morning Sun". Mit "Drunk In The Morning" als Nummer-eins-Single und dem selbstbetitelten Debütalbum, das bei dem Label Copenhagen Records erscheint und ebenfalls an der Spitze der Charts landet, macht Graham im Frühjahr 2012 im dänischen Königreich auf sich aufmerksam.
Bereits vor seinem Plattenerfolg ist Graham mit dem Leben in den Medien vertraut. Anfang der Neunziger Jahre spielt er als Adept in einer dänischen Filmreihe mit und arbeitet zudem oft als Sprecher.
Allerdings wird die Musik ihm schon in der Wiege gesungen, so dass er später nicht davon ablassen kann. Sein Vater besucht ein katholisches Internat und prägt sich dort etliche Lieder ein. Die Mutter ist Musiklehrerin. Es liegt nicht fern, dass in Grahams Familie viel und gerne gesungen wird.
Außerdem ist Lukas als Junge Mitglied des berühmten Kopenhagener Knabenchors und ein klassisch ausgebildeter Sopran. Später beginnt er mit dem Theaterspiel und dem Synchronisieren von Zeichentrickfilmen. "Ich habe also eine Menge Übung auf der Bühne und im Umgang mit Mikrofonen und A-cappella-Gesang", gibt Graham Auskunft.
Noch nicht einmal Teenager, träumt Graham von einer Karriere als Popstar – oder als Anwalt. Er studiert bis zu dem Zeitpunkt Jura, an dem er seinen Plattenvertrag unterschreibt. Doch die Juristerei bleibt aktuell, denn Graham möchte seinen Master im Musikrecht in jedem Fall machen.
Trotz der akademischen Ausbildung ist Graham aber genauso von anderen Aspekten der Musikgeschichte unterrichtet: "Klassische Musik war nur das, was ich in der Schule gelernt habe. Zu Hause habe ich viel Rap und Hip Hop gehört, hatte aber kein Geld, um mir Platten zu kaufen. Also habe ich die alten Scheiben von meinem Vater gehört: The Who, die Beatles und jede Menge Rock'n'Roll der alten Schule. Eben Songs aus der Zeit, als Musik tatsächlich noch mit Instrumenten gemacht wurde."
Es ist das Umgängliche und Bodenständige, das das Publikum an Graham und seiner Band schätzt. "Wir sind nur vier normale Typen. Wenn Männer sehen, wie wir die Blicke von Frauen auf uns ziehen, sagen sie: 'Lassen wir sie mal, die verdienen das', weil wir nicht rumlaufen wie Don Juan. Wir sind nur wir", meint er ganz lakonisch.
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