laut.de-Biographie
Lycosia
Wenn man sich den Namen Lycosia so anschaut, könnte man leicht zum Schluss kommen, dass es sich hier um ein paar Freaks handelt, die sich der Mythologie der Lycanthrophie (Verwandlung in einen Werwolf) verschrieben haben. Ob Don Ragno (Drums) Christi Scythe (Vocals, Gitarre) bei Vollmond tatsächlich haarig durch den Wald wetzen, ist nicht bekannt, jedoch treffen diese beiden 1996 in Paris aufeinander und beschließen, zusammen Musik zu machen.
Nachdem Antoine Pommelet (Bass), Igor Landorique (Gitarre) und Ludovic Trény (Keyboard) hinzu stoßen, nehmen sie ihr erstes Demotape "Lands Of Tears" auf. Darauf präsentieren sie eine Mischung aus Metal, Gothic-Rock und einer Prise Glam. Ein Jahr später haben sie ihr nächstes Demo fertig und schicken die Bänder Kit Woolven zu, der als Producer schon für Bands wie Anathema, Cradle of Filth, Thin Lizzy oder Garry Glitter gearbeitet hat. Der ist von den Songs sehr angetan und übernimmt die Produktion des Albums "No Love Lost". Dass Lycosia zu der Zeit eine starke Vorliebe für Danzig haben, ist kaum von der Hand zu weisen.
Inzwischen haben Antoine und Igor die Kurve gekratzt, am Langholz zupft Christophe Dislair. Einen zweiten Gitarristen holen sich Lycosia erst gar nicht mehr in die Band, da sie als Quartett sehr gut arbeiten können und national auch kleinere Erfolge verbuchen. Doch auch Ludovic hält es nicht auf Dauer bei den Wolfsfreunden, seinen Platz nimmt Véronique Dromard ein. Die Metal-Anteile sind inzwischen immer mehr zu Gunsten des härteren Rocks und poppiger Elemente zurück getreten. Für die Produktion des nächsten Albums "Unisex" begibt sich die Band zusammen mit Kit Woolven nach Italien in die Damage Inc. Studios.
Die Aufnahmen verlaufen alles andere als harmonisch, und als auch noch das Label pleite geht, ist die Stimmung natürlich am Boden. Das Album wird von der Presse und den Fans auch sehr gespalten aufgenommen, die Kritiken reichen von "wirklich gut", bis "was für ein Scheiß". Die Band beschließt daraufhin, erst einmal eine Auszeit zu nehmen. Don verkrümelt sich nach Amerika, und Christi macht sich auf in die Steppen von Altaï in Sibirien.
Erst als Christie 2003 auf den Gitarristen Shanka 777 trifft, spielt er ernsthaft mit dem Gedanken, Lycosia wieder ins Leben zu rufen. Zusammen mit Kshatriya (Bass) nehmen sie "Lycosia" auf, das an Halloween 2003 in die französischen Geschäfte kommt. Außerhalb Frankreichs kommt das Album erst Ende September 2004 auf den Markt, und bis dahin hat sich im Line-Up schon wieder einiges getan. Shanka 777 und Kshatriya sind weg vom Fenster, dafür sind MC Vy (Bass), MC Versa (Gitarre) und MC Vice (Keyboard) mit dabei.
In dieser Konstellation bestreiten die Pariser ihre Glam-Goth-Deluxe-Tour, die sich bis Ende 2005 hinzieht und die Band auch nach Belgien, die Schweiz, Tschechien und die Slowakei führt. Im Februar 2006 heißt es dann ab ins Studio, wieder mit Produzent Kit Woolven, um "Apokalipstik" zu produzieren. Das Album erscheint im November des Jahres. Die (selbst benannten) "Glam-Goth-Deluxe"-Combo pflügt sich damit wieder quer durchs Beet verschiedener Stile des Dunkelheimer-Sounds.
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