laut.de-Biographie
Manu Delago
Der österreichische Musiker Manu Delago, geboren 1984 in Innsbruck und mittlerweile Wahl-Londoner, hat sich auf ein ungewöhnliches Instrument spezialisiert: Das Hang. Erst im Jahr 2000 in Bern erfunden, ist Hang berndeutsch für Hand und wird waagerecht oder senkrecht auf dem Schoß gehalten. Man spielt es mit den Fingern und Händen, daher der Name. Der Hersteller bezeichnet sein Produkt nicht als Musikinstrument, sondern als Klangskulptur. Mittlerweile hat sich der Oberbegriff Handpan etabliert und Delago ist einer der Meister im Spielen dieses ungewöhnlichen Instruments.
Das Perkussionspiel liebt er seit Kindheitstagen, mit zwei Jahren saß er bereits am Schlagzeug, mit sechs nahm er Unterricht in Ziehharmonika und mit zehn in Klavier und Marimbaphon. Den Drums blieb er treu und studierte das Instrument ganz klassisch am Tiroler Landeskonservatorium bzw. an der Universität Mozarteum, später zog er nach London, wo er Jazz-Schlagzeug an der Guildhall School Of Music & Drama studierte. Im Laufe dieser Zeit gründet er seine eigenen Ensembles und steht seit 2007 in über 50 Ländern auf sechs Kontinenten auf der Bühne, darunter ikonische Venues wie Royal Albert Hall, Roundhouse, Royal Festival Hall and Barbican in London, Carnegie Hall in New York, dem Sydney Opera House und dem Fuji Rock Festival in Japan.
2006 erscheint mit "Made In Silence" sein erstes Solo-Album und Delago gründet im selben Jahr gemeinsam mit Christoph Pepe Auer "Living Room", das erste Bassklarinette-Hang-Duo der Welt. Zudem kollaboriert er häufig mit verschiedenen Bands und Solokünstlern, darunter Ólafur Arnalds oder Shpongle, aber auch Weltstars wie Ellie Goulding und Björk, mit der er seit dem "Biophilia"-Album zusammenarbeitet. Mit Anoushka Shankar komponiert der Österreicher "Land Of Gold", wofür er eine Grammy-Nominierung erhält.
Interesse zeigt er zudem darin, Sport musikalisch zu untermalen: So feiert 2018 sein Musikfilm "Parasol Peak" Premiere. Zum Konzept gehört, dass er begleitet von sechs Musikern und einer Film-Crew mehrere Klettersteige in den Tiroler Alpen besteigt und dabei acht Musikstücke in unterschiedlichen Höhenlagen aufführt. Über 10.000 Höhenmeter führt ihn die "ReCycling Tour 2021", bei der Manu Delago mit seiner Band fünf Wochen lang nur mit Fahrrädern und Anhängern durch Österreich, Süddeutschland und Südtirol reist, und dabei unterwegs 18 Konzerte sowie 1.600 Kilometer absolviert. 2022 ist es dann der Schnee, der seine experimentelle Musik inspiriert und es erscheint mit "Snow From Yesterday" ein neues Album, für das er mit dem Vokal-Ensemble Mad About Lemon zusammenarbeitet.