Porträt

laut.de-Biographie

Marie Bothmer

"I love sad songs" – der erste Satz in Marie Bothmers Instagram-Bio könnte ihren Musikstil nicht besser beschreiben. Dabei wirkt sie gar nicht grundsätzlich wie ein trauriger Mensch. Im Gegenteil: In Interviews lacht sie viel, scheint - trotz Depressionen und Therapie, womit sie stets offen umgeht – recht lebensfroh und macht auf Instagram auch gerne ein bisschen Quatsch.

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Allgemein teilt sie dort und vor allem in ihrer Musik viel Persönliches. Im Interview bei untoldency erzählte sie: "Ich trage mein Herz schon sehr auf der Zunge. Und manchmal ist es auch ein bisschen zu unüberlegt, vielleicht. Ich als Künstlerin, meine Persönlichkeit und mein Charakter spielen so sehr in die Songs mit, dass ich niemals einen Song singen könnte, den ich nicht selbst geschrieben habe. Wenn die Leute mir auf Instagram folgen, dann ist das meine komplette Person."

Sprung zurück an den Anfang der Geschichte: 1995 wird sie als Marie Helena von Bothmer in Prien am Chiemsee geboren, dort wächst sie auch auf. Ihr Vater ist der bekannte Krimiautor Roland Voggenauer. Da liegt das Schreiben natürlich nahe, anders als ihren Vater zieht es Marie aber zum Songwriting. Bereits in der Kindheit singt sie, in ihrer Jugend fängt sie an, erste eigene Songs zu verfassen. Obwohl sie nach dem Abitur für ein kurzzeitiges Amerikanistik-Studium nach München zieht, ist schnell klar: Musik ist mehr als ein Hobby.

Sie lädt einen ersten eigenen Song auf Soundcloud hoch. Und siehe da: Kurz darauf entdeckt sie der Münchener Produzent Hubertus Dahlem. Er überzeugt Marie, künftig auf Deutsch zu singen. 2016 erscheint dann ganz offiziell die erste Single "Es Braucht Zeit". Der Song schlägt direkt Wellen, da er Teil des Soundtracks zur deutschen Filmkomödie "Unsere Zeit Ist Jetzt" mit Rapper Cro unter der Regie von Till Schweiger ist.

Die Aufmerksamkeit ist da. Noch im selben Jahr spielt Marie als Support für Chris Brenner, 2017 knüpft sie weitere Kontakte in der Deutschpop-Szene, eröffnet ein Open Air-Konzert von Andreas Bourani und geht Ende des Jahres als Support mit Johannes Oerding auf Tour. Weitere Singles sind veröffentlicht, der Sound ist zu dieser Zeit noch sehr ruhig und sanft.

Mit 22 Jahren zieht es die junge Musikerin nach Berlin, wo sie ein neues Kapitel aufschlagen möchte: "Berlin hat sich für mich einfach angeboten, weil ich hier noch mehr in die Musikszene eintauchen kann." Mit ihr wandelt und entwickelt sich auch ihre Musik: lockerer, flüssiger, aber auch melancholischer und trauriger. Dafür sorgen mehrere Faktoren, neben dem bitteren Ende einer Beziehung nicht zuletzt die Corona-Pandemie: "Während Corona habe ich kurz gedacht, ich hör' auf mit Musik. Ich hatte keine Muse, und ich war gefangen in einem Loch."

Aus diesem hilft ihr auch ihre gute Freundin Nina Chuba heraus, bei der sie nach der Trennung unterkommt und mit der sie an einigen Songs schreibt. Angefangen bei "Dopamin", ihrem für sie bis dato wichtigsten Song, wie sie in einem Interview erzählt. Der Track eröffnet 2022 die erste EP "Swimmingpool".

In den sechs Songs geht es vor allem um besagte Trennung, schmerzhafte Momente, Lichtblicke, Rückschläge, Depression, Hoffnung. Neben Nina Chuba haben unter anderem Madeline Juno und Blinker mitgeschrieben, den extrem persönlichen Texten schadet das aber keinesfalls, denn: "Das Schöne ist bei allen, die mitgeschrieben haben ist, dass die richtig gute Freundinnen und Freunde sind.", wie sie bei untoldency erzählt.

Musikalisch rücken trotz Pop besonders Hip Hop-Elemente in den Fokus. Das passt nicht nur zum Zeitgeist, sondern klingt erfrischend und fällt vor allem auf der Single "Swimmingpool" positiv auf. Die Arbeit trägt Früchte: Sie spielt einige Support-Shows auf den Tourneen von Julian Le Play, KLAN und Madeline Juno.

2023 folgt die erste eigene Tour mit fünf Konzerten in ganz Deutschland. Dem großen Durchbruch steht nichts mehr im Weg, das Potenzial dazu hat die mittlerweile 26-Jährige allemal. Aber wie bei allen guten Dingen im Leben gilt: "Es Braucht Zeit".

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