laut.de-Biographie
Johannes Oerding
Eine "Kehle aus Gold" soll Udo Lindenberg dem Songschreiber Johannes Oerding zugesprochen haben. Vielleicht ein bisschen hoch gegriffen. Dennoch beweist der Musiker, dass er durchaus den Willen und das Können besitzt, um ganz oben in den Charts mitzumischen.
Die Biografie auf seiner Homepage wirft mit Sport-Metaphern nur so um sich, um Oerdings Eifer zu umschreiben. Darüber hinaus erfährt man, dass er im Jahre 1999 bereits die Aufmerksamkeit eines Hamburger Produzenten weckt und kurze Zeit später einen Vertrag bei einem Major-Label an Land zieht. Alles anscheinend eher zufällig und mit gerade einmal 17 Jahren.
Zur Veröffentlichung seines Debüts "Erste Wahl" kommt es trotzdem erst zehn Jahre später. Ihm fehle im Moment noch die Reife, hört er von den Plattenfirma-Chefs. Oerding macht sich auf, um Erfahrung zu sammeln. Er studiert ohne rechte Leidenschaft, spielt dafür um so enthusiastischer ein Konzert nach dem anderen.
Was der Erstling 2009 begann, setzt der Nachfolger "Boxer" erfolgreich fort. Er schrammt 2011 nur knapp an den Top Ten vorbei. Seiner Beziehung mit Ina Müller verdankt der Musiker sicher Teile der Aufmerksamkeit.
Aber wie Tim Bendzko und Konsorten versteht Johannes Oerding es eben auch, Songs über die Liebe zu schreiben, mit denen sich seine – oft weiblichen – Anhänger identifizieren können. Seine samtige Stimme und das sanfte Gitarrenspiel erzeugen die nötige Kerzenschein-Stimmung.
Mit dem dritten Album "Für Immer Ab Jetzt" nimmt er die nächste Stufe auf der Karriereleiter: Stefan Raab lädt ihn ein, seine Heimat Hamburg beim "Bundesvision Song Contest 2013" zu vertreten. Damit geht dann wohl auch sein Wunsch in Erfüllung, vor 50.000 Leuten zu spielen. Diese Erfahrung zieht Johannes Oerding, sagt er, selbst einem Musikpreis wie dem Echo vor.
Beim Song Contest wird er zwar nur zweiter, trotzdem wird 2013 ein gutes Jahr für Oerding. Die zu weiten Teilen ausverkaufte Tour dokumentiert er auf der Live-Scheibe "Für Immer Ab Jetzt - Live + Deluxe". Für die Alben "Für Immer Ab Jetzt" und "Alles Brennt" (2015) bekommt Oerding Goldene Schallplatten verliehen, sein fünftes Album "Kreise" erscheint im Mai 2017.
2018 begleitet er Peter Maffay als Gast auf dessen MTV-Unplugged-Tournee. 2019 sieht man ihn neben Jeanette Bierdermann oder Wincent Weiss in der TV-Sendung "Sing Meinen Song". Noch Ende des selben Jahres kommt mit "Konturen" Studioalbum Nummer sechs auf den Markt. Darauf befinden sich "mehr politische Songs" als sonst, sagt der Wahl-Hamburger in einem Statement.
Der Zeitschrift Meine Melodie erläutert er den Umschwung: Er finde, mit Politik könne man sich erst nach "ein bisschen Lebenserfahrung" befassen. Verblüffend konträr zur steigenden Zahl an Ko-Songwritern auf seinen eigenen Platten übernimmt der Münsteraner etliche Autorenaufgaben für Maffays Platte "Jetzt", bei dessen "So Weit" fast fürs gesamte Album.
Die Zahl der Interviews wächst ebenso fabrikartig exponentiell. Privatradios, Schlagerformate im TV und auf YouTube, Fernsehshows von Pro7 bis Vox, große Tageszeitungen, Gay-Blogs - alle reißen sich um Stories über Oerding privat, wollen wissen: 'Wie ist er wirklich?' Der RBB bringt in einer Talkshow in Erfahrung, dass zum Papa des Sängers (einem Arzt) kaum was vom Dauererfolg seines Sprosses durchgedrungen ist. "Mein Vater steckt mir noch manchmal 50 Euro zu, für Spritgeld. Dann sagt er: 'Gehst du mal schön essen mit Ina, hier haste 50 Euro'."
Ob der Vater fern sieht? Da sieht man im Frühjahr '21 nicht nur Ina im Wochentakt, sondern dank einer weiteren Staffel "Sing Meinen Song" auch Johannes, Seit' an Seit' mit Steffi Heinzmann, Gentleman und Nura. Auf der CD "Plan A" schmiedet Oerding wieder Reime, wo es eigentlich keine gibt. Nach der Polit-Episode schwankt er zwischen privat und alltagsphilosophisch: Der Vorab-Song "Kaleidoskop" verarbeite "eine Erinnerung an unbeschwertere Kindheitstage", so der Künstler. Der gut planende Sänger kommt zum Schluss: "Die einzige Konstante ist letztlich die Veränderung selbst." "Plan A" kommt laut Plan am 4. November '22 in die Läden.
Im Frühjahr 2023 gibt Oerding die Trennung von Ina Müller bekannt. Laut dpa-Interview bleiben die beiden, die nie zusammen gezogen waren, "freundschaftlich miteinander verbunden". Johannes moderiert 2023 und 2024 die 11. Staffel von "Sing meinen Song".
1 Kommentar mit einer Antwort
Hab die Woche mit Johannes gesprochen. Über sein neues Album, den ESC, seine Verbindung zu Udo Lindenberg, wie er mit Ina Müller zusammen arbeitet und wie er mit dem Rauchen aufgehört hat. http://bit.ly/2qHwIJn
junge es interessiert mich einen scheiß wann und über was du mit deinem hannes sprichst!