VÖ: 20. April 1998 (Virgin (Universal Music)) Electronic
Frühjahr 1998. Modern Talking feiern ihr Comeback, Celine Dion plärrt sich mit "My Heart Will Go On" monatelang an die Spitze der Singlecharts. Unbeschwertheit und Gefühlsduseligkeit stehen auf dem Programm.
Damals stieß ich im Radio auf eine Nummer, die mit ihren schleichenden Zeitlupen-Beats …
Schöner Meilenstein. Wie so häufig hätte es auch eine andere Platte sein können, ich hätte eher "Blue Lines" genommen, aber das hier geht auch vollkommen klar.
Der Text pendelt auch wunderbar zwischen persönlicher Note, eher weniger bekannten Hintergrundgeschichten zum Produktionsprozess sowie dem internationalen musikkulturellen Einschlag, den die Veröffentlichung dieser Scheibe schließlich bewirkte.
Unterstreicht so ein bissl die Erfahrung, die dich im Falle der übernommenen Greentea Peng-Rezension wohl vor allzu leichtfertig und unangebracht eingestreuten Massive Attack-Referenzen bewahrt hätte, gerade WEIL die überwältigende Mehrheit der Leserschaft mutmaßlich zuerst "Mezzanine" bei deren Nennung assoziiert.
Platte geht hier gerade nach den Gedanken und Gefühlen, die Text und Kommentare bei mir die letzten Tage erzeugt haben, mit dem Reprise von "Exchange" zu Ende. Mein ursprünglicher Gedanke war, Toni hiernach ganz frech bissl "unterstützen" zu wollen und den "fehlenden Absatz" zu "Group Four" (gemeinschaftlich hier mit euch) nachzutragen...
...stattdessen bilde ich mir nun ein, begriffen zu haben, warum von ihm kein Wort zum Track kam - habe mich WIRKLICH richtig angestrengt und deutlich kürzer als sonst gefasst... Wären trotzdem nochmal 3/4 der ursprünglichen Textlänge Tonis, die ich ob der Qualen der letzten Wochen bis auf weiteres mal eurer Phantasie beim nächsten Hören von "Group Four" überlasse.
Platte bleibt natürlich ganz eindeutig nicht von dieser Welt, da sind wohl paar Seelen mehr für über die heiße Ladentheke geschoben worden, vermute ich.
Bin ja allgemein eher kein Fan der mittlerweile möglichen Mehrfach-Steine je Artist. Hier ist es mir aber sehr Recht. Blue Lines und Protection sind tolle Alben, klar. Und, weil wegweisend, ist der Stein für Blue Lines schon auch verständlich gewesen.
Aber: In meiner Wahrnehmung ist diese Scheibe einfach nochmal zwei, drei Stufen besser. Angel, Inertia Creeps, das Titelstück und vor allem Group Four, von dem ich sicher bin, dass es unter meinen All-Time-Top-10 landen würde, wären jeweils für sich genommen schon den Übernummern der beiden Vorgänger ebenbürtig. Teardrop, Risingson, Black Milk - ach, eigentlich der ganze Rest der Platte fällt ja trotzdem kaum ab. Und trägt darüber hinaus eben stimmig wie selten gehört zu der düsteren Atmosphäre bei, die Mezzanine mit großer Konstanz zu einem meiner sicher Insel-Picks macht. Läuft noch immer überschlagsweise einmal pro Monat. Im Juli 21, angeregt durch die Rezi hier, sicher noch ein paar Mal mehr
"Bin ja allgemein eher kein Fan der mittlerweile möglichen Mehrfach-Steine je Artist. Hier ist es mir aber sehr Recht."
Ist mir auch schon aufgefallen, dass mensch an dieser Mehrfach-Meili-Praxis hervorragend das eigene Maß an Bigotterie ablesen kann.
In dem Bewusstsein, dass "Effloresce" von Oceansize aus 2003 bis heute nicht mal eine gewöhnliche Rezession bekam, während andere Acts eben diese existierende und von der Red. ggf. nachträglich als "vergeigt" empfundene durch die meilensteinerne ersetzt bekamen, schlimmstenfalls zu dem Zeitpunkt vielleicht sogar schon einen anderen Meilenstein bei laut.de hatten... Macht mich immer ganz fahrig, wenn ich so was mitkriege.
Wenn's dann aber so wie hier ist und eine "Fehlentscheidung" bzgl. Meilenstein einer Band vielleicht nicht gleich korrigiert, aber zumindest durch eine ebenbürtige "Gegendarstellung" im eigenen Sinne ergänzt wird... Nach dem Lesen zwei Augen zugedrückt und durchwinken!
Kann ja soviel mit Hiphop anfangen, das ich erst durch Kubi seinen Beitrag drauf gekommen bin, das hier Drittverwertung mittlerweile Gang und Gebe ist.
Ach ich hab Film geschaut und Review zu geschrieben, war auch Zeitverschwendung, das schauen mein ich.
Absolutes Meisterwerk, immer wieder überwältigend (da wollte ich doch nur ein paar Referenzen aus der Rezension abchecken, und schon zieht's mich wieder voll rein). So einen dichten und allumfassenden Sound hat es bis dahin nicht gegeben, und m.E. danach auch nicht mehr. Der Synth-Part in der Mitte von Risingson ist für mich noch immer der geilste und fetteste Sound, der jemals auf Platte gebannt wurde (und warum bitte wird im 2019 Remastering dieser geile, an sich schon perfekt Sound beschnitten? Wie übrigens auch schon bei früheren Massive Attack-Alben?). Nur eine kleine Bullshit-Anmerkung: Die Düsternis als solche (auch mit Gitarren und organischen Soundscapes) war nicht wirklich eine neue Erfahrung für den Trip Hop, siehe Tricky's Maxinquaye (für mich noch immer ein regelrechter Horrortrip), oder auch Portishead. Soll aber Mezzanine keinen Abstrich tun, für mich ein AllTimeFavourite und den letztgenannten weit voraus, weil bedeutend zeitloser.
Easy on meinen top 10. Zeitlos großartig produziert, wunderschöner fließt und von vorne bis hinten spannungsgeladen bis zum Gehtnichtmehr. Schlägt die beiden Vorgänger für mich mit Leichtigkeit. Ein album ohne skipwürdigen oder schlecht gealterten Track. In diesem Genre nie wieder getoppt, weder von MA selbst noch sonst wem.
grundsätzlich gibt es keine 5/5er Alben. Warum? Ganz einfach, es sind 10-12 Stücke enthalten und da ist bei allen doch ne Kröte enthalten. Darum tue ich mir schwer bei so genannten Klassikern die 5* Wertung zu zücken. Da hier aber keine Kröte dabei ist, sonder nur mindestens gute Songs wie zB Group Four, muss man dann doch die 5 zücken. Weil sonst wäre ja die 4 die 5
Ach bitte, von einem Aluhutmacher der ersten Stunde und dann in dieser depperten Deutsch-LK-Mentalität: "Es gibt niemanden, der eine Sprache perfekt beherrscht, ich ja auch nicht, daher gibt's in meinem LK auch prinzipiell keine 15 Punkte zu holen", mimimimi, weiß mensch doch gleich, was davon zu halten ist...
Frühjahr 1998. Modern Talking feiern ihr Comeback, Celine Dion plärrt sich mit "My Heart Will Go On" monatelang an die Spitze der Singlecharts. Unbeschwertheit und Gefühlsduseligkeit stehen auf dem Programm.
Damals stieß ich im Radio auf eine Nummer, die mit ihren schleichenden Zeitlupen-Beats …
Schöner Meilenstein. Wie so häufig hätte es auch eine andere Platte sein können, ich hätte eher "Blue Lines" genommen, aber das hier geht auch vollkommen klar.
Stets zu Diensten: https://www.laut.de/Massive-Attack/Alben/B…
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
Angemessene Huldigung, Toni.
Der Text pendelt auch wunderbar zwischen persönlicher Note, eher weniger bekannten Hintergrundgeschichten zum Produktionsprozess sowie dem internationalen musikkulturellen Einschlag, den die Veröffentlichung dieser Scheibe schließlich bewirkte.
Unterstreicht so ein bissl die Erfahrung, die dich im Falle der übernommenen Greentea Peng-Rezension wohl vor allzu leichtfertig und unangebracht eingestreuten Massive Attack-Referenzen bewahrt hätte, gerade WEIL die überwältigende Mehrheit der Leserschaft mutmaßlich zuerst "Mezzanine" bei deren Nennung assoziiert.
#teamprotection
Whut?!
Was müssen das bloß für hängengebliebene YUPPIES sein, die hier unbeschämt und genauso unverhohlen derlei abgründige Meinungen propagieren!
Schöner Text, aber kein Wort zu "Group Four"? Oo
!
Platte geht hier gerade nach den Gedanken und Gefühlen, die Text und Kommentare bei mir die letzten Tage erzeugt haben, mit dem Reprise von "Exchange" zu Ende. Mein ursprünglicher Gedanke war, Toni hiernach ganz frech bissl "unterstützen" zu wollen und den "fehlenden Absatz" zu "Group Four" (gemeinschaftlich hier mit euch) nachzutragen...
...stattdessen bilde ich mir nun ein, begriffen zu haben, warum von ihm kein Wort zum Track kam - habe mich WIRKLICH richtig angestrengt und deutlich kürzer als sonst gefasst... Wären trotzdem nochmal 3/4 der ursprünglichen Textlänge Tonis, die ich ob der Qualen der letzten Wochen bis auf weiteres mal eurer Phantasie beim nächsten Hören von "Group Four" überlasse.
Platte bleibt natürlich ganz eindeutig nicht von dieser Welt, da sind wohl paar Seelen mehr für über die heiße Ladentheke geschoben worden, vermute ich.
Bin ja allgemein eher kein Fan der mittlerweile möglichen Mehrfach-Steine je Artist. Hier ist es mir aber sehr Recht. Blue Lines und Protection sind tolle Alben, klar. Und, weil wegweisend, ist der Stein für Blue Lines schon auch verständlich gewesen.
Aber: In meiner Wahrnehmung ist diese Scheibe einfach nochmal zwei, drei Stufen besser. Angel, Inertia Creeps, das Titelstück und vor allem Group Four, von dem ich sicher bin, dass es unter meinen All-Time-Top-10 landen würde, wären jeweils für sich genommen schon den Übernummern der beiden Vorgänger ebenbürtig. Teardrop, Risingson, Black Milk - ach, eigentlich der ganze Rest der Platte fällt ja trotzdem kaum ab. Und trägt darüber hinaus eben stimmig wie selten gehört zu der düsteren Atmosphäre bei, die Mezzanine mit großer Konstanz zu einem meiner sicher Insel-Picks macht. Läuft noch immer überschlagsweise einmal pro Monat. Im Juli 21, angeregt durch die Rezi hier, sicher noch ein paar Mal mehr
"Bin ja allgemein eher kein Fan der mittlerweile möglichen Mehrfach-Steine je Artist. Hier ist es mir aber sehr Recht."
Ist mir auch schon aufgefallen, dass mensch an dieser Mehrfach-Meili-Praxis hervorragend das eigene Maß an Bigotterie ablesen kann.
In dem Bewusstsein, dass "Effloresce" von Oceansize aus 2003 bis heute nicht mal eine gewöhnliche Rezession bekam, während andere Acts eben diese existierende und von der Red. ggf. nachträglich als "vergeigt" empfundene durch die meilensteinerne ersetzt bekamen, schlimmstenfalls zu dem Zeitpunkt vielleicht sogar schon einen anderen Meilenstein bei laut.de hatten... Macht mich immer ganz fahrig, wenn ich so was mitkriege.
Wenn's dann aber so wie hier ist und eine "Fehlentscheidung" bzgl. Meilenstein einer Band vielleicht nicht gleich korrigiert, aber zumindest durch eine ebenbürtige "Gegendarstellung" im eigenen Sinne ergänzt wird... Nach dem Lesen zwei Augen zugedrückt und durchwinken!
Kann ja soviel mit Hiphop anfangen, das ich erst durch Kubi seinen Beitrag drauf gekommen bin, das hier Drittverwertung mittlerweile Gang und Gebe ist.
Ach ich hab Film geschaut und Review zu geschrieben, war auch Zeitverschwendung, das schauen mein ich.
http://ancientcave.blogspot.com/2021/07/ve…
Absolutes Meisterwerk, immer wieder überwältigend (da wollte ich doch nur ein paar Referenzen aus der Rezension abchecken, und schon zieht's mich wieder voll rein).
So einen dichten und allumfassenden Sound hat es bis dahin nicht gegeben, und m.E. danach auch nicht mehr. Der Synth-Part in der Mitte von Risingson ist für mich noch immer der geilste und fetteste Sound, der jemals auf Platte gebannt wurde (und warum bitte wird im 2019 Remastering dieser geile, an sich schon perfekt Sound beschnitten? Wie übrigens auch schon bei früheren Massive Attack-Alben?).
Nur eine kleine Bullshit-Anmerkung: Die Düsternis als solche (auch mit Gitarren und organischen Soundscapes) war nicht wirklich eine neue Erfahrung für den Trip Hop, siehe Tricky's Maxinquaye (für mich noch immer ein regelrechter Horrortrip), oder auch Portishead. Soll aber Mezzanine keinen Abstrich tun, für mich ein AllTimeFavourite und den letztgenannten weit voraus, weil bedeutend zeitloser.
Easy on meinen top 10. Zeitlos großartig produziert, wunderschöner fließt und von vorne bis hinten spannungsgeladen bis zum Gehtnichtmehr. Schlägt die beiden Vorgänger für mich mit Leichtigkeit. Ein album ohne skipwürdigen oder schlecht gealterten Track. In diesem Genre nie wieder getoppt, weder von MA selbst noch sonst wem.
grundsätzlich gibt es keine 5/5er Alben. Warum? Ganz einfach, es sind 10-12 Stücke enthalten und da ist bei allen doch ne Kröte enthalten. Darum tue ich mir schwer bei so genannten Klassikern die 5* Wertung zu zücken. Da hier aber keine Kröte dabei ist, sonder nur mindestens gute Songs wie zB Group Four, muss man dann doch die 5 zücken. Weil sonst wäre ja die 4 die 5
Group Four nur ein guter Song? :-O
Ach bitte, von einem Aluhutmacher der ersten Stunde und dann in dieser depperten Deutsch-LK-Mentalität: "Es gibt niemanden, der eine Sprache perfekt beherrscht, ich ja auch nicht, daher gibt's in meinem LK auch prinzipiell keine 15 Punkte zu holen", mimimimi, weiß mensch doch gleich, was davon zu halten ist...
Immerhin hast Du Mensch geschrieben, zumindest hast Du damit grundsätzliches begriffen.
Gefällt mir von allen MA-Alben am besten, weil es auch atmosphärisch unglaublich stimmig ist: Ein Album wie eine regnerische Nacht im urbanen England.
Ein fantastisches Album und ein toller Meilenstein. Viele gute Erinnerungen daran und an "AIR", "Portishead", "Archive" usw. Trip-Hop at its best.