laut.de-Biographie
Mauli
"Mauli ist ein animierter Maulwurf, der Anfang 2009 vom deutschen Medienunternehmen Jamba! zur Vermarktung eines seiner Klingeltöne kreiert wurde." Will man in Erfahrung bringen, wer denn dieser Typ mit der Klonkrieger-Maske eigentlich ist, hilft der zugehörige Wikipedia-Artikel nicht gerade weiter. Im Gegensatz zu seinem animierten Kollegen startet Mauli seine Karriere nicht bei MTV und VIVA, sondern im Internet. Genauer gesagt: Beim Videobattle-Turnier von rappers.in.
Der Jahrgang 1993 zieht zunächst die Drum-Machine dem Mic vor und produziert für "Rap Am Mittwoch". "Die Rapper bei uns auf dem Schulhof waren immer die lächerlichen Typen", begründet Mauli seine Scheu vor dem Sprechgesang. Als aber ein Freund fragt, ob er nicht seinen VBT-Slot übernehmen wolle, schnappt sich Mauli kurzerhand die Star Wars-Maske und stellt sich als Dirty Maulwurf vor die Kamera.
Weekend, dieses Mal in der Rolle des Jurors, bringt die Resonanz auf den Punkt: "Du bist also der Maulwurf. Irgendwie ne Mischung aus den Handmoves von Lance, einer Maske (mal wieder), Flowansätzen, die mich teils stark an 3Plusss erinnern und einer
zugegeben echt guten Stimme."
Mauli teilt sich mit Lance Butters nicht nur die Vorliebe für Masken und expressionistische Handbewegungen, auch ihre Laufbahn weist Ähnlichkeiten auf: Keiner von beiden kommt beim VBT jemals übers Achtelfinale hinaus. Trotzdem schaffen sie, was meist sogar den Gewinnern verwehrt bleibt: Sie nutzen das Turnier als Sprungbrett, um im Musikbusiness Fuß zu fassen.
"Nein ich nehme keinem Battleturnier mehr teil. Nicht mal wenn man ein Herr Sorge-Feature gewinnen könnte", kündigt der Berliner Ende 2013 auf seiner Facebook-Seite an. Stattdessen arbeitet er lieber an seiner ersten EP "Trap Braucht Kein Abitur", die knapp ein halbes Jahr später erscheint. Mit Supportshows für den A$AP Mob und Kid Ink erweitert Mauli nach und nach seinen Bekanntheitsgrad. Die Folge: Der Hype vor der Veröffentlichung seines Debütalbums "Spielverderber" schlägt immer größere Wellen.
"Auf Parts hab ich keine Lust, aber dafür hab' ich geile Hooks." Maulis Stil passt genau in den Zeitgeist. Mit leiherndem Autotune-Half-Time-Flow posaunt der Deutschrap-Nerd seine Abscheu über eben diesen in die Welt hinaus. Wenn er auch weiterhin fleißig Deutschrap-Interviews schaut, klappt vielleicht, was sich Mauli fest vorgenommen hat: "Ein Album voller Hits."