laut.de-Biographie
Mauracher
Das Zillertal in Österreich. In einem Idyll für Wanderer und Wintersportler führt die Familie Mauracher einen Gasthof, den der heranwachsende Sohn Hubert später einmal übernehmen soll. Der mag sich allerdings nicht mit diesem Gedanken anfreunden. Seine Vorliebe liegt eher in der Musik, die er als Schlagzeuger in einer Indie-Rockband auslebt. Das Bandkollektiv jedoch funktioniert nicht wunschgemäß und so wendet sich der junge Mauracher-Sproß der elektronischen Musik zu. Dieser Weg führt in Österreich in den meisten Fällen direkt nach Wien. So verlässt Hubert den Heimischen Gastbetrieb, das warme Familiennest, und die Ordnung, die besagt, dass sich Sohnemann der Fortführung der Familientradition verpflichtet.
Unter dem Vorwand des Tontechnikstudiums zieht der junge Mauracher nach Wien. Wegen Geldknappheit dauert seine Studiumszeit allerdings nur ganze vier Monate an. Danach hält sich der Zillertaler mit Gelegenheitsjobs über Wasser, um sich in seiner Freizeit ausschließlich der Musik zu widmen. Ein Schokobananen-Hersteller entdeckt die Tracks "Meilenstein" und "Noonee" von dem 2003 erscheinenden Solodebüt "29°" für seine Werbung. Das verschafft Mauracher neben der nötigen finanziellen Spritzen auch die erhoffte Aufmerksamkeit.
Das erste Album stellt für den gebürtigen Tiroler einen Abschluss mit der Vergangenheit dar. Das Zillertal, der elterliche Gasthof und das unaufgeregte Landleben erlebt Hubert seitdem nur noch als Besucher aus beruhigender Distanz. Der österreichische Alternative-Sender FM4 erklärt "29°" zum Album der Woche, entsprechend rotieren die Songs auch bei der österreichischen Vorzeige-Station. Die Wege des Herrn Mauracher führen seitdem durch die Clubs des Landes.
Die ursprünglich rein elektronisch programmierte Musik verselbständigt sich mit der Zeit ein wenig. Neben dem Rechner finden immer häufiger auch Livemusiker ihren Weg auf die Bühne. Die Indierock-Wurzeln des ehemaligen Schlagzeugers schlagen mehr und mehr durch. Die Entwicklung gipfelt schließlich in einem zweiten Longplayer namens "Kissing My Grandma", veröffentlicht im Herbst 2005.
Auch wenn Mauracher das Album, abgesehen von den Vocals, Solo einspielt, darf es getrost als Bandalbum bezeichnet werden. Für den Gesang stellten sich einige illustre Gäste vor das Mikrofon, namentlich: Maja Racki, die heimliche Harmonien ins Spiel bringt, dazu singen noch Frenk Lebel (Reinhold Siebert von Play The Tracks Of) und außerdem M'Cinoc Haddad, welcher sich im Song "Petite Fleur" auf Französisch bei seiner kleinen Tochter entschuldigt. Mit der Single "Hello" rotiert Mauracher erneut beim Lieblingsradio und gewinnt neue Fans hinzu, ohne die alten zu vergraulen. Die erwünschten und gebuchten Auftritte bestreiten fortan Mauracher und Band.
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