laut.de-Biographie
Maxi Jazz & The E-Type Boys
Was macht Mensch nach 20 Jahren mit einer Welttournee nach der nächsten? Insbesondere, wenn besagte Tourneen als Teil der Dancetrance-Superstars Faithless absolviert wurden? Für Maxi Jazz ist die Antwort simpel: eine Gitarrenband gründen!
Der Songwriter, Sänger und Rapper, der in den 1990ern mit "Insomnia" beinahe schlafwandlerisch Welthitgeschichte mitschreibt, verspürt nach der ersten Faithless-Auflösung 2011 noch keine Ruhe. Also formiert der Jahrgang 1957 aus London 2015 eine neue Band. Ein Jahr später erscheint der Debüt-Longplayer "Simple..Not Easy" via Warner auch in Deutschland.
Mit der vielköpfigen Formation Maxi Jazz & The E-Type Boys findet seine Karriere eine Fortsetzung auf neuem Terrain. Es ist ein Projekt mit alten persönlichen Freunden von Jazz – Neulinge sind sie allesamt nicht. Im Gegenteil besitzen manche Mitglieder dank Arbeiten für Underworld, Avril Lavigne, Lionel Richie oder Neneh Cherry ein ziemlich beindruckendes Portfolio.
Wohlgemerkt: Mit Gitarrenspiel brachte Maxi Jazz jahrzehntelang niemand in Verbindung. Als gutturale Stimme mit dem Slogan "I can't get no sleep" kannte mensch ihn stattdessen, oder auch für seine frühen Hip Hop-Wurzeln. 1984 tritt Jazz, der eigentlich Maxwell Fraser heißt, als DJ und Gründer des The Soul Food Cafe System erstmals auf den Plan. 1992 gründet er Namu Records, um die Soul Food Cafe-Releases unters Volk zu bringen. Die Band bringt es als Vorband für u.a. Soul II Soul und Jamiroquai zu einiger Bekanntheit.
Erst die Freundschaft zu den späteren Faithless-Köpfen Rollo Armstrong, Jamie Catto und Sister Bliss bringt aber den globalen kommerziellen Durchbruch. Der überzeugte Buddhist soll in den langen Bandjahren zwischen 1995 und 2015 zur prägnanten Stimme der Gruppe werden: Seine Texte handeln von Glauben und Zweifeln, schwanken zwischen introspektiver Melancholie und Aufrufen zum Einsatz gegen soziale Ungerechtigkeit.
Maxi Jazz' Einflüsse reichen von Sly Stone über James Brown bis zu Roots Reggae. Bei den E-Type Boys scheinen jedoch auch viele andere Inspirationen durch, die ihn über viele Jahre hinweg geprägt haben. So finden sich auf "Simple.. Not Easy" dubby Basslinien, jazzige wie bluesige Gitarrenfiguren und natürlich seine samtigen, unverwechselbaren Vocals.
Am 23. Dezember 2022 stirbt Maxi Jazz im Alter von 65 Jahren. Eine Todesursache ist nicht bekannt, aber Sister Bliss von Faithless twittert am Heiligabend, Maxi Jazz sei gestern Abend "friedlich im Schlaf" gestorben.
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