laut.de-Biographie
Middle Class
Für zahlreiche Musikexperten markiert 1979 das Jahr, in dem aus Punkrock das Subgenre Hardcore erwächst. Konkret steht die Vier-Songs-in-Vier-Minuten-EP "Out Of Vogue" der kalifornischen Formation Middle Class neben der Bad Brains-EP "Pay To Cum" (1980) stellvertretend für diese Genre-Initiation.
"1979 lag die ursprüngliche Punkszene Südkaliforniens schon wieder im Sterben", historisiert der Musikjournalist Michael Azerrad jene Ära. "Ein Haufen Kids zog damals aus den Vororten in die Städte. Sie entdeckten die Geschwindigkeit, Kraft und Aggressivität von Punk, reduzierten die Musik auf das Wesentliche und drehten das Tempo in schwindelerregende Höhen. Der resultierende Sound war jünger, schneller und wütender als alles zuvor Dagewesene."
Zwei Jahre vor dem genrebegründenden Wutschrei "Out Of Vogue" gründen sich Middle Class in Orange County, Kalifornien. Jeff Atta übernimmt die Position am Mikrofon, Bruder Mike die Leadgitarre, Bruder Bruce die Drums und Mike Patton – übrigens nicht identisch oder verwandt mit einem gewissen Faith No More-Frontmann - den Bass. 1978 spielen sie erste Shows in diversen Clubs in L.A.
1982 erscheint das erste und einzige vollwertige Album "Homeland" auf Pulse Records. Hierauf entfernen sich Middle Class in weiten Teilen von ihren Hardcore-Wurzeln, um sich einem stark Schlagzeug- und Bass-fokussierten und düsteren Postpunk-Sound im Geist von Wire und Gang Of Four zuzuwenden. Die Auflösung folgt. 2011 gibt es eine Reunion mit Matt Simon als Ersatz für Drummer Bruce Atta. 2014 erliegt Mike Atta mit 53 seinem Nieren- und Lungenkrebs.
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