laut.de-Biographie
Monolink
Glitzerbestäubte Gesichter, ein Publikum, das optisch zwischen Karneval und Hippie-Look pendelt, softe elektronische Beats zu noch softeren Gitarrenklängen und bedeutungsschwangere Lyrics: klarer Fall, Monolink gibt eines seiner Livesets zum Besten.
Keinesfalls überraschend zieht es den jungen Indie-Musiker, bürgerlich Steffen Linck (womit auch der der Künstlername erklärt wäre), im Zuge einer elektronischen Frischzellenkur seines Sounds nach Berlin. Über die Jahre entwickelt der gebürtige Hamburger seinen Trademark-Sound, den er knapp als Elektro-Folk bezeichnet.
Linck betrachtet sich gleichermaßen als Singer/Songwriter und Producer, sein Monolink-Alias zunächst aber nur als Nebenprojekt. Mit der Zeit kristallisiert sich jedoch heraus, dass die Mixtur zwischen akustischer und elektronischer Musik eine größere Nachfrage generiert als der Gitarren-Indie unter Klarnamen.
Damit trifft er sogar derart den Nerv seines alternativ geprägten Publikums, dass man ihn 2016 mit einem Slot beim Mekka der Nonkonformen in der amerikanischen Wüste, dem Burning Man, adelt. Ein Achtungserfolg für jemanden, der bis zu diesem Zeitpunkt nur mit einzelnen Tracks von sich reden macht.
Vom Motor-Magazin nach seinen deutschen Inspirationsquellen und Helden gefragt, führt Linck ein erwartungsgemäß breites Spektrum auf: Johann Sebastian Bach, Sven Regener, Kollektiv Turmstrasse, Feature-Partner Acid Pauli oder Apparat beeinflussen den verträumten Barden. Gegenüber Ask.audio offenbart er obendrein, dass Nicolas Jaar lange als größte Inspirationsquelle diente. Auch der Vergleich mit Howling, der Kollaboration Ry Xs und Frank Wiedemanns, drängt sich aufgrund der Ähnlichkeiten im Soundkostüm auf, wenngleich der passionierte Hutträger das wohl nur zaghaft zugeben würde.
Im Frühling 2018 verwirklicht sich Monolink schließlich auch auf Albumlänge: "Amniotic" heißt der Erstling, der auf Embassy One erscheint. Ein Gig auf dem Coachella, dem nächsten Trendsetter-Epizentrum, steht ebenfalls auf der Agenda.
Rückblickend schätzt er sich glücklich, seinen musikalischen Werdegang über die elektronische Musik neu definiert und das Internet zur Verbreitung seiner Tracks genutzt zu haben: "Bevor ich elektronische Musik machte, kam es mir so vor, dass der einzige Weg, von Musik leben zu können, ein großer Plattenvertrag sei. Das hätte bedeutet, dass ich mich an Industrie-Standards hätte anpassen und Songs mit Radio-Potenzial hätte machen müssen. Ich habe damals mit einem Pop-Produzenten zusammengearbeitet und muss so um die 20 oder 21 gewesen sein. Das war sehr hart für mich, weil ich spürte, dass ich meine Ideale von guter Musik aufgeben müsste, um es als Musiker zu schaffen. Später habe ich entdeckt, dass ich keine Hilfe eines Labels oder Producers brauchte, alles wegen des Internets."
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I love the music!