Album des Jahres: QOTSA schlägt sie alle

Sind bei LAUT schon alle taub? Berechtigte Frage, betrachtet man die frisch vom diplomierten Statistiker Henze ausgelieferte LAUT-Album Top 50 des Jahres 2002.

Konstanz (mis) - Das Rock-Manifest "Songs For The Deaf" machte derart klar das Rennen, dass man glatt den Einfluss von Ur-Wüstenrocker Mengele vermuten könnte. Vor allem macht das Ergebnis aber deutlich, dass die Queens Of The Stone Age mit ihrem "roten Album" eine Form von Rock'n'Roll geschaffen haben, die trotz ruppig-stoischer Eigenständigkeit immer mehr Menschen zu infernaler Nackengymnastik verführt. Doch schon beim zweiten Platz ließen einige Kollegen ihrem Unverständnis freien Lauf: "Überbewertet" und "Beach Boys für Arme" lauteten (unverständliche) Reaktionen auf das gute Abschneiden der Red Hot Chili Peppers.

Einen überraschend hervorragenden dritten Platz ergatterte die Weilheim-Connection The Notwist mit "Neon Golden". Gleichzeitig lässt sich hieran gut ablesen, was Johannesberg im Angesicht des unzulänglichen Hip Hop-Abschneidens stöhnend mit "Diese verdammten Indie Rock-Poser hier" zusammen fasste: Die Hymnen des Jahres flossen aus Gitarre, Bass und Schlagzeug. Der Januar-Release des Black Rebel Motorcycle Clubs geriet dabei genauso wenig in Vergessenheit wie die vergleichsweise jungen Alben von Audioslave und den Libertines.

Johnny Cash jammerte sich ebenfalls weit nach vorne und behauptete sich knapp vor Tocotronic, der zweiten deutschen Band in den Top 10. Wie es Bohren Und Der Club Of Gore auf Platz 11 schafften, fragen sich dann all jene, die Grönemeyer auf Rang 18 wählten. Newcomer-Erfolge dürfen Radio 4 (21) und Popshop (24) feiern, während die Altmeister-Riege um Peter Gabriel und Santana gegen David Bowie chancenlos blieb.

Die erste Hip Hop-Scheibe findet sich auf Platz 37 wieder (Looptroop) und eine Band schaffte gar das Kunststück, gleich zwei Alben in den Top 50 zu platzieren: Swayzak (22, 28). So entschieden 27 LAUT-Redakteure und solche, die es werden wollen, in freier und geheimer Wahl. Von 167 vorgeschlagenen Alben schafften es dann 56 in die Top 50, da natürlich auch auf Punktegleichheit geachtet wurde. Aber nun urteilt selbst, wir erwarten freudigst euer Feedback.