Habt ihr ihn vermisst? Wie auch immer: der Prinz von Ravensburg ist wieder da und hat ein bemerkenswert lahmes Video mitgebracht.
Ravensburg (dani) - Hat ihn irgendjemand vermisst? Nein? Egal: "Junge, Kay One ist zurück, und ich schieße wieder scharf." Trotz allem, das er uns in der Vergangenheit bereits alles zugemutet hat, hänge ich ja ungebrochen der Fraktion an, die glaubt, dass der Mann eigentlich das Zeug zu einem richtig guten Storyteller hätte. Okay, inzwischen dürfte die zum Splittergrüppchen geschrumpft sein. Sein Comeback fordert zwar, Tupac-Style, "All Eyes On Me". Was die Augen dort dann sehen, kündet aber von intergalaktischer Fantasielosigkeit:
Den Titel hat er sich, wie gesagt, bei Tupac Shakur geborgt. Inhaltlich kommt der Prinz von Ravensburg über Ich-reich-du-nicht in der Folge nicht hinaus. Mag sein, dass das sogar stimmt, aber wie unlängst schon einmal, möchte ich den Comedian zitieren, dessen Name mir dummerweise immer noch nicht wieder eingefallen ist: Rapper überschätzen mein Interesse an ihren Konsumentscheidungen. Ich kann tatsächlich kaum sagen, was mich weniger juckt: Welche Rolex Kay One trägt, welches Fortbewegungsmittel er wählt oder welchem Finanzinvestment er vertraut.
Western von gestern
An der Kreativität hat er jedenfalls arg geknausert, egal, ob es um einfallsreiche Beleidigungen geht oder um irgendeine Idee fürs Video. Ersteres erschöpft sich in einem formalen "Sie Hurensohn", das hatten die beleidigten Fler-Jünger schon zu "Neue Deutsche Welle"-Zeiten drauf (Auszug aus meiner Fanpost von damals: "Ich hoffe, Sie verrecken an den E-Mails und werden gefeuert, Sie Opfer!" Beides bis heute nicht passiert, sorry.)
Das Video zu "All Eyes On Me" wirkt noch gestriger. Alter! Rumsitzen auf einer Treppe vor besprühter Wand. Einen Gang entlanglaufen. Drohnenflug über Plattenbau-Landschaften, Aufnahmen der nächtliche Stadt, und dazu noch diese hängengebliebene Strichmännchen-Leuchte-Maske, vor wie vielen Jahren war das denn bitte modern? Und, achja, Kay One hat Gold, Platin und sogar einen Diamant-Award. Falls Sie es nicht wussten. Letzteren übrigens für diesen Driss, auf den natürlich jeder knallharte Rapper stolz sein kann.
Deutschrap im Fegefeuer
Das Ungewöhnlichste an diesem Clip ist noch das Harley Davidson-Reklameshirt. Irgendwann zwischendurch sitzt Kay One dann sogar mal auf einem Motorrad und dreht den Helm in den Händen. Darf er es auch fahren? Die Einstellung, die das suggeriert, lässt darüber kein eindeutiges Urteil zu, und eigentlich ... ist es auch wumpe. Das hier ist in seiner Gesamtheit,"mein Style, mein Vibe, meine Worte und Slang", so empörend langweilig. Wenn das wirklich Deutschraps Purge-Night wäre, Mannomann, das Genre hätte ein größeres Problem als ich dachte.
6 Kommentare mit einer Antwort
boah ist der alt und hässlich geworden oder in den Worten von Bushido: Aufgeblähte Botoxfresse durch die Alkoholexzesse
der bre is 40
Dieser Kommentar wurde vor einem Monat durch den Autor entfernt.
Rhytmisch ja, hate or Love it flow, aber inhaltlich eher langweilig. Alles schon gehört und nicht mal annähernd auf dem Pen Game von Übersee.
Na, mal kucken, ob der bei den nächsten Zahnarzt-Days auch durch Hamburg rollt.
Track natürlich wack af.
War schon immer ein Opfer, wird immer ein Opfer bleiben...
Als Charakter schon immer unique gewesen. Mucke billig, texte chathpt