So verwendet man üppige Video-Budgets. Alles richtig gemacht, sogar das Product-Placement passt.

Miami / Malle (dani) - Nach der Tour ist vor der Party, und natürlich richtet Apache 207 nach getaner Arbeit eine aus. Zu diesem Behufe hat er auch gleich den passenden Sommersong im Gepäck: ein groovy-fluffiges Ding ohne inhaltlichen Tiefgang, der in dem gegebenen Kontext ohnehin nur stören würde. Der Song, produziert hat ihn Jumpa, tut, was er soll. Dass Apache rappen und singen kann, wissen wir längst. "Miami" wäre im Grunde keine weitere Erwähnung wert, flankierte ihn nicht dieses Video:

Jawollja, meine Damen und Herren und alle anderen: Sooo geht das! So verwendet man üppige Videobudgets. Vorausgesetzt halt, man hat eine Idee dafür, die über "Ich steh' mit grimmigem Gesicht im Kreis meiner Untertanen Homies im Regen / fahr' im teuren Auto durch die nächtliche Stadt / Drohnenflug über selbige / Imperatorenpose" hinausgeht. Wenn man gleich Ideen genug für ein ganzes Drehbuch hat: um so besser.

Apache und sein Team machen wirklich alles richtig. Den eigentlichen Song zwicken sie zwischen gut eine Minute Vorgeschichte und eineinhalb Minuten Wiederaufgreifen derselben, was "Miami" zu einem regelrechten Kurzfilm macht. Der hat, man fasst es nicht, tatsächlich eine Handlung. Die eingangs gestellte Frage, "Hangover"-Style: "Warum rennen wir eigentlich?" Ich wollte es wirklich wissen.

Endlich gut gemachte Werbung

Okay, Oscar-verdächtig waren die schauspielerischen Darbietungen von Apache und seinen Jungs nicht gerade, aber längst nicht so cringe, wie auch schon viel zu oft gesehen, wenn Rapper und ihre Entourage sich als Laiendarsteller versuchen. Ohne Scheiß: Das hier sieht alles fantastisch aus. Es ist lustig. Sogar die Produktplatzierung - ich hoffe, es ist eine! Es wäre endlich mal gut gemachte Werbung ... für einen Baumarkt? WTF?! - kommt gut, weil der billige Werbegeschenk-Zollstock das Hochglanz-Setting wirklich witzig aufbricht.

Vor allem aber wirken Song und Video, als hätten alle Beteiligten einen Scheißspaß gehabt. Bei einer Party-Nummer sollte das eine Selbstverständlichkeit sein. Dass dieser Umstand hier derart heftig ins Auge springt, zeigt aber nur, wie oft es eben anders ist. Wenn das hier der Vorgeschmack auf Kommendes von Apache 207 ist: immer her damit. Seine schleichende Romano-isierung können wir ohnehin nur begrüßen: hallo!

Fotos

Apache 207

Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Presse) Apache 207,  | © laut.de (Fotograf: Presse)

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