Marlena Shaw - "Wo Is This Bitch, Anyway?"

Das muss man sich einmal vorstellen: Es dauerte bis in die Siebziger, bis das renommierte Blue Note Label eine Frau unter Vertrag nahm und ihr ein Album gönnte. Die erste hieß Sheila Jordan, die zweite Marlena Shaw. Die wiederum gab ihr Labeldebüt mit einem Werk, so wild und direkt wie der Titel es verspricht: Mit "Who Is This Bitch, Anyway?" entführt sie in eine neue Welt von Funk, Soul und Groove, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Feminismus.
Den anspruchsvollen Soul-Jazz-Ansatz ihrer vorherigen Alben erweitert sie um eine politische und sexuelle Note. Das Album beginnt mit "You, Me And Ethel", einer humorigen Satire auf die Freier-Kultur. Mit ungewöhnlicher Einsicht und Offenheit seziert es die moderne Romantik und thematisiert Lust ("Feel Like Makin' Love") und Verlust ("You Been Away Too Long"). Die Musik dazu klingt ebenso direkt und progressiv und deckt die gesamte Bandbreite von strahlendem Soul bis zu glühenden Funk-Grooves ab.
"Who Is This Bitch, Anyway?" markiert den kreativen Höhepunkt von Marlenas Karriere. Angesichts der Klasse der Songs muss man sich schon ernsthaft fragen, warum diese Künstlerin im Laufe der Jahrzehnte weithin nahezu in Vergessenheit geraten ist.
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