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Bob Dylan - "Blood On The Tracks"

Mit "Blood On The Tracks" schaut Bob Dylan gewissermaßen in die Vergangenheit und nimmt ein weitgehend ruhiges, akustisch geprägtes Album auf. Doch Nostalgie ist keine Option. Hier klingt der Sound eines Künstlers, der zu seinen Stärken zurückkehrt, zu dem, das ihm am vertrautesten erscheint, während er eine traumatische Situation verarbeitet, nämlich das Scheitern seiner Ehe.

Dieses Album klingt entsprechend abwechselnd bitter, traurig, reuevoll und friedlich, so nahe kommt Dylan seinen Gefühlen selten. Das heißt nicht, dass es introvertiert wäre. Viele Songs spielen mit rätselhafter Bildersprache, die Wärme der Musik scheint immer durch. Die Originalversion des Albums war noch ruhiger, erste Aufnahmen von "Idiot Wind" und "Tangled Up in Blue", erhältlich auf der Bootleg Series, Vol. 1 bis 3, klingen gedämpft und leise. "Blood On The Tracks" bleibt eine intime, aufschlussreiche Angelegenheit, da die vehementeren Momente die Wut an die Oberfläche bringen.

Die Platte berührt und ergreift, nicht weil sie einen Blick in Dylans Seele gewährt, sondern weil die Lieder bemerkenswert klarsichtig und sentimental, lieblich und melancholisch zugleich tönen. Dazu passt die hervorragende instrumentale Begleitung: Die zurückhaltende Untermalung lässt die Lieder und Emotionen in den Vordergrund treten. Bob Dylan mag einflussreichere Alben als dieses geschrieben haben, ein besseres aber selten. Oder nie?

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Bob Dylan - "Blood On The Tracks"*

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