1. Deftones – "private music"

Deftones erfahren momentan eine Art zweiten Frühling – sowohl was das eigene Schaffen, als auch was die Außenwarnehmung betrifft. Die in den späten 80ern gegründete Band geht mittlerweile auf TikTok viral. Nicht ganz unschuldig daran war sicherlich der Hype um Sleep Token, bedienen sich die Shooting Stars doch einer ähnlichen musikalischen Emotionspalette, wie sie Deftones schon seit rund drei Dekaden erfolgreich kultivieren. Insofern scheint es nur folgerichtig, dass sich die alten Könige ihren Thron 2025 wieder zurückholen.
Deftones auf "private music" sind heavy, gefühlsbetont, aggressiv ... und simpel. Manchmal rifft Stephen Carpenter geradezu unverschämt einfach vor sich hin und schlägt damit in eine ähnliche Kerbe wie die derzeit omnipräsenten Turnstile. Zugleich erinnert der Ansatz an die eigenen Anfangstage. Vor allem aber macht er das Album - zusammen mit Fred Sablans groovenden Basslines - ungemein zugänglich. Weil Sänger Chino Moreno dazu noch in stimmlicher Topform agiert, leidenschaftlich stöhnt, seufzt, jault und schreit, fügt sich der Rest von ganz allein.
"private music" ist Deftones durch und durch. So musiziert die Band zwar konsequent im eigenen Saft und damit fernab jeglicher Trends – und bedient ebenjene wohl gerade deshalb momentan trotzdem.
8 Kommentare mit einer Antwort
Hahaha, ich brech ab. Am Anfang wie am Ende, Sleep Token und Turnstile werden herbeiforciert

Und Deftones Meddl-Album des Jahres, wtf
Schon auffällig... Und ebenso scheint es am Anfang wie am Ende bereits gewirkt zu haben
Joah, passt schon.
Jap. Mag aber gerade eher dieses Simple, was das Instrumentale angeht, und Chinos Stöhnen gegenüber vielen technischen Vertretern, die mittlerweile existieren.
Ist ne Band die immer wieder zuverlässig abgeliefert und sich aus dem hochpeinlichen Nu-Metal Lager mit Abstand am besten hervorgetan hat. Neues Albung unterstreicht dies. Auch wenn The Armed mein persönlicher favourite dieses Jahr ist, geh ich hier mit.
Ragebait.
Gegen die #1 hab ich nicht mal unbedingt was (wäre zwar nicht meine 1, aber die Deftones haben schon abgeliefert damit). Aber in der Liste fehlen viel zu viele Alben, die hier eher einen Platz verdient hätten als einige, die den Sprung jetzt gemäss laut.de geschafft haben. Kein "The Sleeping City" von an Abstract Illusion? "The Blue Nowhere" von Between The Buried and Me? Was ist mit Kardashevs "Alunea"? Ihlos "Legacy"?
Wie immer Geschmackssache. Aber bisschen "Metal-Platten, die mein Vater hört"-Vibes hat die Liste schon etwas (was ja nicht schlecht sein muss).