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Roots Manuva - "Bleeds"

Wäre uns seinerzeit bewusst gewesen, dass "Bleeds", zumindest bis heute, Roots Manuvas letztes Album bleiben sollte, wir hätten es noch viel mehr gefeiert als ohnehin schon. Wobei das eigentlich kaum möglich gewesen wäre: Die Höchstwertung würden wir jederzeit wieder zücken. Endlich war es Rodney Smith damals gelungen, aus dem überlangen Schatten herauszutreten, den er mit "Run Come Save Me" anno 2001 selbst geworfen hatte. Danach folgte ... nichts mehr. Erst Jahre später machte Smith bekannt, 2018 eine Hirnblutung erlitten zu haben, mit deren Folgen er noch Jahre später zu kämpfen hat.

In diesem Wissen erscheint der Titel "Bleeds" fast gruselig prophetisch. Er passt aber perfekt zu einem so unfrohen wie irre intensiven Album, das anno 2015 in den Würgegriff nahm und alle, die es hörten, mit sich hinab in den düsteren Abwärtsstrudel einer wenig hoffnungsfrohen Zukunftsvision zog. Hätte Roots Manuva geahnt, was uns tatsächlich alles bevorstand, welche Krisen drohten und mit welcher Sorte "Hard Bastards" die Welt sich noch konfrontiert sehen sollte: "Bleeds" wäre wahrscheinlich noch finsterer ausgefallen. Überraschung: Sozial- und Systemkritik sind nicht obsolet geworden, im Gegenteil: "I'm crying for the day", noch immer, leider. Immerhin rüstete uns dieses scheinbar gar nicht alternde Album mit dem angemessenen Soundtrack zur Apokalypse aus.

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